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Bombendrohung in Weißenfels Bombendrohung in Weißenfels: Kaufland in der Max-Planck-Straße wird geräumt

Von Birger Zentner 12.03.2016, 18:20
Erleuchtet, aber leer - Kaufland in der Weißenfelser Max-Planck-Straße wurde Samstagabend rund eineinhalb Stunden vor Geschäftsschluss wegen einer Bombendrohung geräumt.
Erleuchtet, aber leer - Kaufland in der Weißenfelser Max-Planck-Straße wurde Samstagabend rund eineinhalb Stunden vor Geschäftsschluss wegen einer Bombendrohung geräumt. Birger Zentner

Weißenfels - Um 18.18 Uhr war am Samstagabend der Geschäftstag im Kaufland-Supermarkt in der Weißenfelser Max-Planck-Straße beendet. Eine Mitarbeiterin hatte kurz zuvor einen Anruf entgegengenommen. Was sie da hörte, dürfte ihr den Atem verschlagen haben. „In einer Stunde fliegt Kaufland in die Luft“, soll der Anrufer laut Polizei gesagt haben. Passiert war nach Ablauf der Stunde jedoch nichts.

Kunden müssen Markt verlassen

Allerdings hatte die Hausleiterin des Einkaufsmarktes diesen Anruf sehr ernst genommen. „Über die Lautsprecher wurden die Kunden aufgefordert, den Markt zu verlassen“, sagte die Pressesprecherin der Polizeidirektion Halle Ulrike Diener gegenüber der MZ. Gleichzeitig wurde die Polizei informiert. Als die ersten Beamten am Supermarkt eintrafen, seien schon die Leute aus dem Markt gekommen, berichtete einer der Polizisten vor Ort. Alles ging offenbar völlig reibungslos und ohne Panik. „Wir sind dann rein und haben nachgeschaut, ob sich nicht doch noch jemand im Gebäude aufhält“, sagte der Einsatzleiter der Polizei.

Etwa 200 Personen sollen sich zu dem Zeitpunkt in der Einrichtung aufgehalten haben. Darunter etliche Kauflandmitarbeiter sowie das Personal der anderen Geschäfte in dem Haus. Rechtzeitig vor Ablauf des Ultimatums war der Markt leer. Die Autos verschwanden vom Parkplatz. Danach flackerten nur noch die Blaulichter eines Polizeiwagens durch die abendliche Dunkelheit, der die Zufahrt zum Parkplatz sperrte. Ein paar Schaulustige blickten vom Rande aus hinüber zum Eingang des Supermarktes. An einer Stelle stand noch ein Grüppchen von Mitarbeitern, etwa ein Dutzend, beisammen und diskutierte. Mittendrin jene Mitarbeiterin, die offenbar den Schock-Anruf entgegengenommen hatte, und ihren Kolleginnen und Kollegen berichtete.

Hunde suchen nach Sprengsätzen

Wenig später saß sie dann in einem Fahrzeug der Kripo und berichtete einer Kriminalbeamtin, was sie gehört hatte. Daneben standen noch zwei Streifenwagen und ein Rettungswagen des DRK auf dem riesigen Parkplatzgelände. „Wir warten jetzt auf die Hunde“, sagte der Einsatzleiter der Polizei. Noch in der Nacht sollte der Supermarkt von den Spezialhunden gründlich nach Sprengkörpern beziehungsweise Sprengstoff abgesucht werden. Parallel dazu lief die Fahndung nach dem bislang unbekannten Anrufer. Die Polizei zeigte sich am späteren Abend optimistisch, den Anrufer ermitteln zu können. Zumindest habe man die Telefonnummer, hieß es.

Kaufland dürfte durch die Bombendrohung einen erheblichen Umsatzverlust gehabt haben. Denn eigentlich sollte erst um 20 Uhr geschlossen werden. Wie hoch der Schaden ist, dazu gab es am Abend aber keine Auskunft mehr. Im anderen Weißenfelser Kaufland im Ortsteil Borau ging der Geschäftsbetrieb bis zum Ladenschluss normal vonstatten. (mz)