Bildung in Hohenmölsen Bildung in Hohenmölsen: Nachhilfe bei kippligen Zensuren
Hohenmölsen/MZ - Mit einem Ansturm auf den Studienkreis rechnet Violetta Döring spätestens mit Beginn der Winterferien, wenn die Halbjahreszeugnisse dem einen oder anderen Schüler samt Eltern Kopfschmerzen bereiten werden. „Das ist reine Erfahrungssache“, meint die 55-jährige Leiterin. In Elternhäusern, die sich schulischer Probleme annehmen, würde zu diesem Zeitpunkt dann schon mal die Handbremse gezogen, bevor das Abschlusszeugnis vielleicht noch schlechter ausfällt. Väter und Mütter geben dann häufig an, dass sie selbst den Schulstoff nicht mehr beherrschen oder nicht vermitteln können.
Individuelle Hilfe für die Kinder
In Weißenfels, Hohenmölsen und Lützen ist Döring gemeinsam mit 15 Honorarlehrern aus der Region vertreten. Insgesamt betreut die Wählitzerin rund 95 Kinder und Jugendliche, die Hälfte komme aus Weißenfels, rund 30 aus der Stadt der drei Türme. Schwerpunktfächer sei vor allem Mathematik, gefolgt von Deutsch und Englisch. Nachhilfe werde von der ersten bis zwölften Klasse gegeben, wo der Kern zwischen der fünften und zehnten Klasse liegt. Etwa 80 Prozent der Mädchen und Jungen komme von den Sekundarschulen, der Rest von den Gymnasien. Die Unterrichtsstunden seien ebenso wie in der Schule 45 Minuten lang und müssen bezahlt werden. „Jeder Nachhilfe setzen wir ein intensives Gespräch voraus, damit wir individuell auf die Kinder eingehen können“, betont Döring.
Das schließe auch ein, dass ein Kind vielleicht vorrangig wegen Mathe komme, aber einen Anschub plötzlich in Geografie benötigt. Da werde flexibel reagiert. Generell kostenfrei seien die ersten beiden Stunden. Die Mehrzahl nehme die Nachhilfe einmal pro Woche in Anspruch. Weshalb, habe ganz unterschiedliche Gründe. „Das kann schon eine schlechte Zensur sein, die verbessert werden soll. Manche Gymnasiasten kommen aber auch vor dem Abitur, um die Eins richtig sicher zu machen“, meint die Leiterin. Mitunter kämen die Eltern aber auch mit ihrem Nachwuchs, wenn der Wechsel von der Grundschule aufs Gymnasium erfolgt ist und sich dann die Zensuren gravierend verändert haben.
"Manche kommen nur sporadisch"
Das Niveau, wo die Schützlinge „abgeholt“ werden, sei dementsprechend unterschiedlich. Daraus resultiert auch die Länge der Nachhilfe, die von den Erziehungsberechtigten bestimmt werde. „Manche kommen nur sporadisch. Ich habe aber auch schon einen Jungen von der dritten bis zur zehnten Klasse betreut“, sagt die selbständige Honorarlehrerin, die den Studienkreis 2008 übernommen hatte. Nicht selten stelle ihr Team fest, dass Kinder Defizite von mehreren Schuljahren hätten. Viele könnten das kaschieren. In der Nachhilfe breche jedoch das Kartenhaus dann zusammen. Der Erfolg der Nachhilfe sei nicht unbedingt messbar, meint Violetta Döring. Etlichen reiche es, die Zensur zu halten - auch wenn sie nicht so gut ist. Durchschnittlich 80 Prozent der Schüler würden jedoch nach gewisser Zeit der Nachhilfe gern ihr neuestes Zeugnis zeigen, welches dann besser ausgefallen ist.
Erreichbar ist der Studienkreis über die Einrichtung in Weißenfels unter 03443/30 71 17.