Benefizspiel nach Schicksalsschlag Benefizspiel nach Schicksalsschlag: Weißenfelser Vereine helfen nach dem Brand

Weissenfels - Stefan Neumann kann schon wieder etwas lächeln. Zumindest ist das am Freitag so gewesen, als das Benefizspiel für den 45-Jährigen stattfand. Mitglieder vom Weißenfelser Fußballverein Schwarz-Gelb (WFV) und vom Weißenfelser Fanclub Eintracht Frankfurt wollen für den dreifachen Vater Fußball spielen und Geld einsammeln.
Am Ende gewinnt der Fanclub mit 3:2 und es kommen etwa 2.500 Euro zusammen. Sie stammen aus dem Eintritt, vom Verkauf von Gegrilltem und Getränke an die 200 Besucher, aus der Spendenbox und von spontanen Spendenaktionen der Fußballer in den Wochen davor.
Benefizspiel in Weißenfels: Am 14. Februar hat das Haus von Stefan Neumann gebrannt
Es ist als Unterstützung für einen Neustart gedacht. Am 14. Februar hat das Haus von Stefan Neumann gebrannt. Als der Mann das Haus auf dem Weg zur Arbeit verließ, war alles noch in Ordnung. Später wurden die Flammen entdeckt und die Feuerwehr gerufen. Die komplette Selauer Straße musste gesperrt werden. Durch das frühe Einschreiten der Brandbekämpfer konnte ein Übergreifen der Flammen auf andere Häuser verhindert werden.
Das Haus wurde allerdings unbewohnbar und Stefan Neumann stand vor den Trümmern seiner vier Wände. Seitdem ist nicht mehr vieles so in seinem Leben, wie es einmal war. Das Zuhause muss wieder aufgebaut werden. Vor einem Jahr starb seine Frau nach einer schweren Krankheit. Die Kinder aus der vorherigen Ehe wohnen hauptsächlich bei ihrer Mutter. Der Weißenfelser selbst hat nach dem Brand erst mal eine Wohnung bezogen.
Andreas Wolf vom WFV-Vorstand erinnert sich gut an diesen schicksalhaften Februartag im Leben Neumanns
Andreas Wolf vom WFV-Vorstand erinnert sich gut an diesen schicksalhaften Februartag im Leben Neumanns. „Ich hatte es auf der Arbeit gehört und sofort gedacht, schon wieder er“, sagt der Mann nachdenklich.
„Er hat sich jahrelang für den Verein aufgeopfert, war Präsident, ist jetzt aktives Mitglied bei den Alten Herren. Jetzt können wir ihm etwas wiedergeben, was er jahrelang für den Verein gegeben hat“, sagt der zweite Vorsitzende des WFV, Daniel Nürnberger. Stefan Neumann beeindruckt es, was die Vereine für ihn auf die Beine gestellt haben. Er schaut über das Gelände. „Diese Hilfe ist schön und für mich zählt nicht unbedingt das Geld, sondern die Geste.“
Benefizspiel in Weißenfels: „Diese moralische Unterstützung hilft ihm. Das macht ihn stark“
Vorrangig sei auch, dass alle heute Spaß haben, sagt Stefan Neumann. Seine Eltern Mathilde und Wilhelm Neumann und seine Tante Siegrid Ehret sitzen am Spielfeldrand. „Wir wollen doch dabei sein, wenn sie etwas für ihn auf die Beine stellen und ihm das gut tut“, sagt seine Mutter. „Diese moralische Unterstützung hilft ihm. Das macht ihn stark“, fügt seine Tante beeindruckt hinzu.
Zu den Besuchern gehört auch Falk Ritzmann vom Weißenfelser Bismarck-Turmverein. Für ihn sei es Ehrensache. „Das ist selbstverständlich“, sagt er. Wie der Vereinsvorsitzende erzählt, sind einige seiner Mitglieder auch beim WFV dabei. Ritzmann schätzt es, dass die Fußballer engagiert sind.
Benefizspiel nach Brand in Weißenfels: „Es ist ein Stück Solidarität“
„Es ist ein Stück Solidarität“, sagt Mario Kabisch-Böhme. Der Weißenfelser erfuhr durch die Medien vom Unglück Stefan Neumanns. „Wenn man die Zeit hat, dann sollte man auch zu dem Spiel gehen“, begründet er seine Anwesenheit.
Es ist Anstoß. Stefan Neumann spielt auch mit. Und zwar jeweils eine Halbzeit in beiden Mannschaften. Mit dabei ist auch sein Sohn Franz. Der neunjährige Junge will wie die vielen anderen seinen Vater unterstützen. (mz)

