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Bauarbeiten auf der A38 Bauarbeiten auf der A38: Geduld ist gefragt

Von klaus-dieter kunick 12.04.2016, 16:09
Am linken äußersten Fahrbahnrand auf der A9 nahe Lützen sind die Guss-Einläufe zu sehen. Die werden komplett erneuert.
Am linken äußersten Fahrbahnrand auf der A9 nahe Lützen sind die Guss-Einläufe zu sehen. Die werden komplett erneuert. Peter Lisker

Weißenfels - Noch läuft der Verkehr auf der Autobahn 38 zwischen der Anschlussstelle Lützen und dem Rippachtalkreuz in Richtung Göttingen nahezu zügig. Noch. Zumindest war das am Dienstagvormittag der Fall, als die MZ die Strecke abfuhr. Aber die Zeit dürfte kommen, wo sich dieser Zustand ändert. Denn - es wird wieder einmal gebaut.

„Wir fahren unseren Zuständigkeitsbereich täglich ab und stellten bei einer solchen Kontrollfahrt fest, dass in diesem genannten Abschnitt das Regenwasser nicht gut abgelaufen ist“, erklärt Hartmut Herrmann. Die Entwässerungsrinne habe das Wasser nicht aufnehmen können.

Die Folge: Das Wasser staute sich auf der Fahrbahn, es gab die Gefahr von Aquaplaning und das habe man nicht auf sich beruhen lassen können, ergänzt der Leiter der Weißenfelser Autobahnmeisterei. Das Regenwasser dann wiederum in die vorhandenen Regenrückhaltebecken, von denen insgesamt 154 bestehen, abzuführen, erfolge ohne Probleme.

Wassereinläufe bis Anfang Mai erneuert

Seit Montag dieser Woche bis voraussichtlich Anfang Mai werden nun auf einer Länge von rund zwei Kilometern die Wassereinläufe erneuert. Teilweise seien auch Rodungen der Büsche und Anpflanzungen im Mittelstreifen notwendig. „In dem Bereich werden zugleich die Mittelstreifen-Leitplanken erneuert. Das brachte uns Kritik ein, weil einige Mitbürger nicht verstehen können, dass wir diese Planken verschrotten“, so Hartmut Herrmann weiter. Doch laut EU-Bestimmungen sei es vorgeschrieben, neue Sicherheitssysteme einzuführen, soll heißen, die wesentlich stabileren Leitplanken sollen den Durchbruch schwerer Lastwagen sowie der Pkw verhindern.

„Mit Pfusch am Bau haben die Auflösungserscheinungen auf der A 38 zwischen Merseburg und Leuna nichts zu tun“, so Christoph Krelle, Sachgebietsleiter in der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt. „Hier schlägt auch nicht der Betonkrebs zu. Es handelt sich um einen normalen Verschleiß.“ Ab Sommer steht dann je Richtung nur noch eine Fahrspur zur Verfügung. „Besonders freitags und zu Wochenbeginn müssen Autofahrer mit Rückstaus an der Baustelle rechnen“, heißt es aus dem Verkehrsministerium in Magdeburg.  (ds)

Die herkömmlichen Stahlschutzleitplanken können dem Gewicht oft nicht standhalten und der Lastwagen gerät auf die Gegenfahrbahn, fügt der Chef der Weißenfelser Autobahnmeisterei zu. Und es habe außerdem noch ein weiteres Problem ergeben: Die Halterungen für die Planken, die tief in der Erde stecken, hätten sich beim Herausziehen oftmals verformt. Die wiederzuverwenden sei ein Ding der Unmöglichkeit.

Erneuert werden auf dem Abschnitt zugleich die gut 40 Kilogramm schweren Guss-Einläufe, die in einem Abstand von 20 Meter in die Erde eingelassen sind und von denen es gut 100 gibt. Die Kosten der Instandsetzung, mit der eine Firma aus Sachsen beauftragt worden ist, belaufen sich auf ungefähr 590 000 Euro. „Bis jetzt haben wir hier zum Glück noch keinen längeren Stau registriert“, fügt Hartmut Herrmann hinzu. Lediglich in den Morgen- und Abendstunden, wenn der Berufsverkehr einsetze, komme es zu kleineren Verzögerungen.

Doch diese Baustelle auf der A 38 nahe Lützen ist bei Weitem nicht die einzige. Dazu zählen ferner:

Hunderttausende Fahrzeuge sind seit der Freigabe 2003 über den Autobahnabschnitt der A 38 zwischen Merseburg und Leuna gerollt. Mit dramatischen Folgen. Der Asphalt ist rapide gealtert und mehrfach gerissen. „Die Strecke ist so schlecht, dass unmittelbar das direkte Versagen der Autobahn droht. Wir müssen handeln“, so Christoph Krelle, Sachgebietsleiter in der Landesstraßenbaubehörde. Autofahrer müssen auf dem rund 5,4 Kilometer langen Teilstück mit Behinderungen rechnen.

Zwischen Bitterfeld und Dessau geht es weiter

„Mit der A 9 sind wir zum Glück vom Rippachtalkreuz bis zur Landesgrenze nach Thüringen im Wesentlichen durch“, sagt Hartmut Herrmann. Das bedeute natürlich nicht, dass der Kraftfahrer aller Sorgen in Bezug auf einen Stau entledigt ist. Ganz im Gegenteil: Heftig dürfte es auf der A 9 in Fahrtrichtung Berlin werden, denn dort sollen die Bauarbeiten auf einer Länge von rund zehn Kilometern von Bitterfeld bis Dessau im Mai beginnen, wie Petra Witte, Regionalbereichsleiterin in der Landesstraßenbaubehörde, bestätigt. (mz)