Basketball Basketball: Beim Skaten an der Saale abschalten

Leissling/MZ - Ihr Tempo ist eher gemächlich. Auf Inline-Rollschuhen skatet Anna Blumtritt am liebsten entlang der Saale. Der Radwanderweg ab Leißling hat es ihr angetan. Hier kommt die 28-Jährige im Sommer ein bis zweimal die Woche her, schlüpft mit ihren Füßen in das sportliche Fahrwerk und bummelt los. Ausspannen und abschalten. „Es ist einfach traumhaft hier“, sagt die Pressesprecherin des Basketball-Bundesligisten Mitteldeutscher BC aus Weißenfels und lässt den Blick über das Ufer, den Fluss, die Weinberge und Schloss Goseck im Hintergrund schweifen. Nur dass hier ab und an Autos etwas zu schnell entlang kommen, das stört sie ein wenig.
Trotzdem: idyllisch, malerisch, einfach nur schön. Das sind die Worte, mit denen Anna Blumtritt die Landschaft beschreibt. „Ganz klar, das ist einer meiner Lieblingsorte hier im Weißenfelser Umland.“ Eine Freundin habe sie auf diesen Abschnitt aufmerksam gemacht. Denn erst seit 2009 wohnt Blumtritt in Weißenfels. Aufgewachsen ist sie in Gera. Das Basketballfieber packte sie während ihres Germanistik- und Medienwissenschaftsstudiums in Jena. „Da war ich oft als Fan bei Science City Jena“, erzählt Blumtritt.
Damals war sie von der Stimmung und dem Umfeld so angetan, dass sie ein Praktikum in der Geschäftsstelle des damaligen Bundesligavereins absolvierte. Das war in der Saison 2007/08, als der spätere MBC-Coach Björn Harmsen hier Regie führte.
„Irgendwie habe ich dann mitbekommen, dass MBC-Pressesprecher Martin Geissler in die Geschäftsführung wechselt. Daraufhin habe ich mich einfach mal bei den Wölfen für die Medienarbeit beworben“, plaudert Blumtritt auf einer Bank sitzend. Die Sonne scheint ihr ins Gesicht. Ein Moment der Ruhe. Kombiniert mit Bewegung, das ist es, was sie braucht. Für Fitness und zum Wohlfühlen.
Ihre Initiativbewerbung hatte Erfolg. Mittlerweile ist sie so etwas wie die gute Seele bei den Wölfen. Ansprechpartnerin für die Spieler und Medien. Immer ein Lächeln auf den Lippen. Nicht immer leicht im hektischen und teils gnadenlosen Profisportgeschäft, bei dem allerdings auch viel Idealismus dazu gehört. „Oftmals ist es schwer, Ruhe zu bewahren und abzuschalten.“ Festen Feierabend, gerade in der Saison, gibt es nicht. Nach Heimspielen wird es schon mal Mitternacht, ehe sie wieder mit Freund Hannes privat sein kann.
Das Skaten an der Saale ist da einer ihrer Inseln. Gern beobachtet sie Angler und Boote oder die Ruderer, wie der Senioren-Achter, der gerade an ihr vorbeizieht. Man spürt schnell die Ausgeglichenheit der jungen Frau mit den roten, langen Haaren und dem kessen, verschmitzten Funkeln in den Augen.
Und im Winter? „Da bin ich zu Hause auf dem Crosstrainer oder mache Zumba.“ Als Kind war sie mal Show-Formationstänzerin. Wenn sie das heute sieht, kribbelt es sogar noch. Aber das sei nichts mehr für die Öffentlichkeit, findet sie und lacht. Dieses Jahr will sie nun mal die Schwimmhalle ausprobieren. Doch insgeheim fiebert sie schon jetzt dem nächsten Frühjahr entgegen. Dann geht es wieder an ihren Lieblingsplatz, die Saale.