Badanlagen in Weißenfels Badanlagen in Weißenfels: So goldig soll die ehemalige Trommelfabrik mal aussehen

Weißenfels - Golden schimmert es unter Planen auf dem Gelände der ehemaligen Trommelfabrik an den Badanlagen in Weißenfels hervor. Es handelt sich um drei Kuppeln, die demnächst auf das Dach des früheren Wintergartens aufgesetzt werden sollen. „Wir warten nur noch auf die Genehmigung und dann geht es los“, sagt Jalal Doghaim. Er ist der Geschäftsführer des mit dem Umbau des Areals beauftragten Büros. Die Kuppeln sind aus Metall, unter dem sich eine Holzkonstruktion befindet und natürlich nicht aus echtem Gold.
Vier verschiedene Vorschläge hatte das Unternehmen bei der Denkmalschutzbehörde eingereicht und darunter befand sich auch eine, bezogen mit echtem Blattgold. Die nun genehmigte Variante hatte schließlich das Okay bekommen. Ebenfalls schon vor Ort befinden sich die denkmalgerechten Fenster, die auch nach Genehmigung eingebaut werden, so Doghaim. Er hat bereits ein Bild vorliegen, auf dem im Großen und Ganzen zu sehen ist, wie das Café später aussehen wird.
Ehemalige Trommelfabrik in Weißenfels: Café ist an der Front fast durchgängig mit Glas versehen
Zu sehen sind ordentliche Plätze, unterbrochen von gepflegten Rasenrabatten. Hinauf auf das Café führen helle steinerne Treppen. Das Café ist an der Front fast durchgängig mit Glas versehen. Die Fensterrahmen sind dem Original nachgebaut und schwungvoll gehalten.
Früher war die Trommelfabrik eine Badeanlage. Sie wurde im Jahr 1824 fertiggestellt und eröffnet. Es wurde anvisiert, aus Weißenfels einen Badeort zu machen. Laut einer Chronik gab es „acht bequeme und komfortable Badestübchen“. Die Kurgäste blieben weitgehend aus. So errichtete der Brauereiunternehmer Gürth dort eine Gaststätte mit einem Saal. Er wurde 1890 als „Etablissement Bad“ eingeweiht.
Kaum vorstellbar beim einstigen Anblick des Gebäudes. Zersplittertes Glas, verrostete Fensterrahmen und marodes Gemäuer dominierten das Bild, als die Trommelfabrik vor zweieinhalb Jahren nach Jahrzehnten erstmals betreten wurde. Es hat sich aber in den Monaten schon einiges getan. Es ist im Wintergarten der Boden gegossen worden und darauf soll eine Fußbodenheizung verlegt werden. Das Niveau wird insgesamt etwas angehoben, damit die Gäste einen weiten Blick über die nebenan fließende Saale haben.
Trommelfabrik in Weißenfels: Aus dem Haupthaus soll ein gewaltiges kulturelles Zentrum werden
Aus dem Haupthaus, der ehemaligen Trommelfabrik, soll ein gewaltiges kulturelles Zentrum werden. Der Inhaber Refat Hagada, ein Libyer, der in Kanada lebt, plant Gaststätte, Veranstaltungsräume, Theater- und Ballsaal, ein Hotel, ein türkisches Bad mit Sauna, eine Kegelbahn und Gartenanlagen. So ist es jedenfalls dem ersten Konzept zu entnehmen. Es gab aber schon Änderungen. So ist nun auch die Rede von einem betreuten Wohnen in den Anlagen.
Das große Haus ist bereits entkernt. Insgesamt sei man aber etwas in Verzug, was die Sanierung betrifft. Die Suche nach einem Restaurator hatte länger gedauert als geplant. Auch gibt es laut Doghaim zu wenige historische Fotos, die den ursprünglichen Saal des Gebäudes zeigen. (mz)
