Außenstellen haben Bestand
Weißenfels/Zeitz/MZ. - "Wir haben alle Vereinbarungen der Kreisfusion akribisch erfüllt", sagte Harri Reiche Freitag zur Eröffnung des Pressegesprächs anlässlich ein Jahr neuer Burgenlandkreis.
Reiche bezog das unter anderem auf die Zusagen zum Verbleib von Teilen der Kreisverwaltung in Weißenfels. Im Oktober werde die mit 2,1 Millionen Euro veranschlagte
Sanierung des Kreisverwaltungsgebäudes in Weißenfels abgeschlossen sein. Dann arbeiten dort 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts. Darin eingeschlossen sind auch jene Beschäftigten, die derzeit noch ihre Arbeitsplätze in Hohenmölsen haben. Nach ihrem Umzug werde man die kreiseigene Immobilie in Hohenmölsen veräußern, erklärte Reiche.
Es bleibe auch dabei, dass die mit 27 Mitarbeiten besetzte Außenstelle in Zeitz Bestand habe. Dort können die Bürger auch weiterhin verschiedene Dienstleistungen rund um Kraftfahrzeugzulassung und Führerschein sowie des Gesundheits-, des Jugend- und des Bauordnungsamtes in Anspruch nehmen.
Insgesamt, so bilanzierte Reiche, sei der Kreis gut aufgestellt. Nicht zuletzt bei der Personalkostenentwicklung. "Wir haben 3,89 Beschäftigte je 1 000 Einwohner", so Reiche. Das liege deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 4,91 und sei überhaupt der niedrigste Personalbestand unter den Kreisverwaltungen landesweit. "Würden wir nur im Durchschnitt liegen, müssten wie rund sechs Millionen Euro Personalkosten mehr aufbringen als jetzt", ergänze Personalamtsleiter Hans-Jürgen Malitte. So falle es dem Burgenlandkreis auch deutlich leichter als anderen Kreisen, die vereinbarten Tariferhöhungen für die Beschäftigten zu verkraften.
Einen guten Stand bilanzierte Reiche auch für die Finanzen insgesamt. "Und das obwohl wir mit 40 Prozent die niedrigste Kreisumlage-Quote im Land haben", sagte Reiche. 53,9 Millionen Euro nimmt der Landkreis dieses Jahr mit der Umlage von den Kommunen ein, gut 6,5 Millionen Euro mehr als 2007. Laut Simone Husemann, seit März amtierende und ab Juli im Amt bestätigte Kämmerin, ist es gelungen, das strukturelle Defizit aus den beiden Altkreisen zu verringern. Immerhin hatten der alte Burgenlandkreis 7,7 Millionen und der Kreis Weißenfels 16,7 Millionen Euro Defizit mit in die Fusion eingebracht. Bis 2014 wolle man diese Fehlbeträge auf Null reduzieren. Außerdem habe man für 2008 zur Haushaltsdeckung keine neuen Kredite aufgenommen.