Aufrüstung der Kaserne Aufrüstung der Kaserne: Was sich am Bundeswehrstandort verbessern soll

Weißenfels - Wer in der Weißenfelser Bundeswehrkaserne über eine WLAN-Verbindung ins Internet will, der dürfte im Mannschaftsheim Glück haben. In den Unterkünften der Soldaten ist der größte Bundeswehrstandort Sachsen-Anhalts in Sachen Digitalisierung allerdings Entwicklungsland. Das soll sich nun jedoch bald ändern.
„Bis Herbst 2020 werden wir alle Unterkunftsgebäude verkabelt und damit stabile Internet-Verbindungen hergestellt haben“, kündigt Oberstleutnant Achim Husarek an. Der Kasernenkommandant betreut die Baumaßnahmen in der Sachsen-Anhalt-Kaserne.
„WLAN in den Unterkünften“
Dabei ist „WLAN in den Unterkünften“, in das immerhin rund 800.000 Euro investiert werden, nur eines von zahlreichen Projekten am Standort in der Zeitzer Straße. „Eigentlich bauen wir immer an irgendeiner Ecke“, sagt der Kasernenkommandant. Stolz sind sie zum Beispiel auf ein modernes Unterkunftsgebäude, das in diesem Jahr für 2,3 Millionen Euro fertiggestellt wurde - und das übrigens schon mit WLAN-Anschluss.
„In Sachen Digitalisierung sind wir trotzdem noch ziemlich rückständig“, sagt Generalarzt Bruno Most, der Standortälteste der Bundeswehr für Weißenfels und Naumburg, mit Blick auf die ausstehende Verkabelung der anderen Gebäude. Auf einigen Gebieten sei die Kaserne aber auch Vorreiter. So seien bereits vor rund zehn Jahren eine Photovoltaik- und eine Geothermieanlage zur Energieerzeugung errichtet worden - als das Wort Klimaschutz noch nicht in aller Munde war.
Härtegrad des Wassers in der Region
Vorreiter ist die Bundeswehr jetzt auch bei einem in Weißenfels heiß diskutierten Thema: der hohe Härtegrad des Wassers in der Region. Während sich die Stadtwerke aufgrund der zu erwartenden Kosten gegen den Bau einer zentralen Wasser-Aufbereitungsanlage ausgesprochen haben, rüstet man in der Kaserne auf. Bis Februar nächsten Jahres, so der Kommandant, soll eine Anlage zur Enthärtung des Trinkwassers in der Liegenschaft fertig sein.
1,5 Millionen Euro werden in das neue Betriebsgebäude mit einer sogenannten Osmoseumkehranlage investiert. „Aufgrund der Kalkablagerungen setzen sich die Leitungen auch bei uns immer wieder zu“, sagt Bruno Most. Die Baumaßnahme diene letztlich der Reduzierung der Betriebskosten in der Liegenschaft.
Bedingungen für die Ausbildung weiter verbessern
Ein aktuelles Thema ist für die Kaserne mit ihren rund 1.350 militärischen und zivilen Kräften die Abwasserbeseitigung. Erst im vergangenen Jahr ist für 1,3 Millionen Euro ein neues Regenrückhaltebecken gebaut worden. Schrittweise wurden Kanäle und Schächte erneuert. Im nächsten Jahr werden Abwasserleitungen weiter auf Vordermann gebracht.
Schließlich sollen sich am Weißenfelser Standort auch die Bedingungen für die Ausbildung weiter verbessern. Immerhin gibt es allein zwei Kompanien für die Grundausbildung mit jeweils bis zu 144 Soldaten. Im März nächsten Jahres soll eine komplett neue Hindernisbahn übergeben werden. Kostenpunkt: rund 320.000 Euro. Bis Anfang 2021 soll zudem ein neuer Schießsimulator in der Kaserne entstehen.
Diese und weitere Investitionen senden für den Standortältesten vor allem ein Signal: „Der Sanitätsdienst-Standort in Weißenfels ist zukunftssicher.“ Davon kann sich im nächsten Jahr auch die Bevölkerung überzeugen. Wird doch schon jetzt der „Tag der Bundeswehr“ am 13. Juni in Weißenfels vorbereitet. (mz)