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Auf dem Weg zum Erwachsenwerden

Von Anka Stolper-Heinike 02.04.2006, 15:34

Hohenmölsen/MZ. - "Ich bin nicht getauft und möchte den Weg zum Erwachsenwerden trotzdem feierlich begehen. Deshalb habe ich mich für die Jugendweihe entschieden", nennt

Kathleen Schneider aus Teuchern ihre Beweggründe für die Teilnahme an der Feierstunde. Und Lydia Wahren aus Teuchern gesteht: "Ich will heute einfach nur Spaß haben". Zuerst einmal gilt es jedoch für alle Achtklässler, die offizielle Feierstunde zu bewältigen. Monatelang haben sie das Zeitzer Kontaktbüro der Interessenvereinigung, Jugendweiheteilnehmer und deren Eltern gemeinsam vorbereitet. "Wir wollen den Teilnehmern den Übergang vom Kind zum reiferen Menschen möglichst würdig gestalten", betont Dieter Mosemann. Seit 15 Jahren engagiert er sich für die Jugendweihe im Zeitzer Raum. Und zum ersten Mal hält er die organisatorischen Fäden für die Feierstunden in Hohenmölsen in den Händen.

Im festlich geschmückten Bürgerhaussaal erheben sich die Erwachsenen, als die Jugendlichen, begleitet von den Klängen des Mandolinenorchesters, hereinkommen. Der traditionsreiche Klangkörper gestaltet unter dem Taktstock seines musikalischen Leiters Carsten John den Großteil des kulturellen Rahmenprogramms. Und auch die Hohenmölsener Cheer Dancers geben trotz Panne beim Abspielen der CD ihr Bestes. Kathrin Laue versucht während ihrer Festrede, die Jugendlichen ein wenig auf das vor ihnen liegende hürdenreiche Erwachsenen-Dasein einzustimmen. Sie erinnert die jungen Leute zum Beispiel an zum Teil in Vergessenheit geratene moralische Werte im Umgang der Menschen miteinander.

Schließlich erhalten alle Jugendweiheteilnehmer einen Wissensalmanach, eine Urkunde und einen Blumenstrauß. Und nachdem sich die Gymnasiasten bei ihren Eltern, Großeltern, Erziehern und Lehrern für die bisherige Unterstützung bei ihrem Reifeprozess bedankt haben, verlassen sie den Saal, in dem 33 Hohenmölsener Sekundarschüler anschließend ihre Jugendweihe erhalten. Jugendliche und Verwandte loben die Feierstunde. Einige jedoch vermissen einen Festredner aus der Hohenmölsener Kommunalpolitik oder aus dem gesellschaftlichen Leben der Kleinstadt. "Es gab keinen konkreten Vorschlag aus den Reihen der Jugendweiheteilnehmer. Und außerdem haben solche Leute manchmal auch Terminprobleme", begründet Dieter Mosemann deren Fehlen.