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Als Ziel stehen zwei Tage Vermittlungszeit

Von Petra Wozny 31.07.2007, 17:48

Weißenfels/MZ. - "Wir müssen selbstkritisch sagen, dass es auf Seiten der Arbeitsagentur durchaus Vorbehalte gegen Zeitarbeit gab. Das ist zum Glück mittlerweile anders", gesteht Arbeitsamtschef Gert Kuhnert. Der Gesetzgeber habe das Arbeitnehmerüberlassungsrecht liberalisiert. Auch die Branche selbst habe viel für ihr Image getan. Sie sei solide und gegenüber den Arbeitnehmern verlässlich geworden.

Kuhnert untermauert dies mit Zahlen: Zeitarbeit erweise sich deutschlandweit als Boombranche. Ein Trend, der sich in der Region bestätigt. Hier seien derzeit 53 Zeitarbeitsfirmen ansässig. Der Bestand der überlassenen Leiharbeiter im Amtsbereich habe 1996 bei zirka 5 000 gelegen. Zehn Jahre später liegt die Anzahl bei 25 000. Knapp die Hälfte der Frauen und Männer seien vor der Leiharbeit rund ein Jahr arbeitslos gewesen. Gesuchte Schwerpunktberufe seien Schlosser, Schweißer, Elektriker und Hilfskräfte.

Über die Kooperation mit den Zeitarbeitsfirmen strebt die Arbeitsagentur an, Arbeitssuchende innerhalb von 48 Stunden zu vermitteln. Telefonisch sollen in Zukunft konkret der Einsatzort, der Verdienst und die Qualifikation abgefragt werden. IT-Systeme werden gemeinsam genutzt, die Angebote erfolgen online. "Nicht mehr pauschal und mit Vorratshaltung, sondern gläsern und passgenau. Davon verspreche ich mir Effekte für den Arbeitsmarkt", sagt Kuhnert,

"Die Unternehmen wollen die Arbeitskräfte gleich und sofort. Da ist schnelles Handeln angesagt", schildert Sybille Tarnofsky, Niederlassungsleiterin der Sager Zeitarbeit in Zeitz aus Erfahrung. Sie hat 50 Mitarbeiter. "Jährlich kommen rund drei Leiharbeiter in feste Arbeit. Ich erhoffe mir über die Kooperationsvereinbarung, dass gerade arbeitslose Facharbeiter über 50 aus der Metall- und Chemiebranche eine Chance bekommen", sagt sie.