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Abfallberge in Naundorf Abfallberge in Naundorf: SPD will mehr Geld im Etat für Beräumung

17.09.2015, 18:53
Holz, Reifen , Bauschutt - es liegt noch jede Menge Müll auf dem Industriegelände am Ortsrand von Naundorf.
Holz, Reifen , Bauschutt - es liegt noch jede Menge Müll auf dem Industriegelände am Ortsrand von Naundorf. Peter Lisker Lizenz

Naundorf/Naumburg - Im Nachtragshaushalt des Kreises für dieses Jahr sollen noch 300.000 Euro für die Beräumung der ehemaligen Recyclinganlage in Teuchern-Naundorf eingeplant werden. Das fordert die SPD-Fraktion laut einer Pressemitteilung. Der Nachtragshaushalt ist eines der Themen auf der Kreistagssitzung am Montag.

Fraktionschef Rüdiger Erben begründet das damit, dass auf dem Geländeteil, für dessen Beräumung der Burgenlandkreis zuständig ist, noch 7.600 Tonnen Abfall lagern. Darunter seien 2.000 Tonnen gemischter Siedlungsabfall, 5.500 Tonnen Bauschutt und 55 Tonnen Altreifen.

Nach dem Tod des Unternehmers Andreas Böhme im August 2012 ging seine Firma, die Recyclinganlage in Naundorf, in Insolvenz. Bis Anfang 2013 ließ der Insolvenzverwalter noch weiterarbeiten, danach war aber endgültig Schluss.

In der ersten Jahreshälfte 2014 flammten auf dem Gelände mehrfach große Brände auf. Die Feuerwehren vor allem aus dem Teuchern-Deubener Raum waren bis an ihre Belastungsgrenze im Einsatz. Im August vorigen Jahres setzte sich die Kreisverwaltung den Hut auf und veranlasste die Ausschreibung der Leistungen zur Teilberäumung des Geländes.

Ende November begann dann der Abtransport von Bauschutt, Altholz und Reifen, was sich alles zu riesigen Bergen getürmt hatte.

Bei den Zahlen beruft sich Erben auf den Bericht von Landrat Götz Ulrich (CDU) auf der Juli-Kreistagssitzung. Dort sei auch gesagt worden, dass die Kosten für die weitere Entsorgung 300.000 Euro betragen würden. Es seien aber nur 50.000 Euro im bisherigen Etat veranschlagt. Der vorliegende Nachtrag enthalte wiederum nicht die notwendigen Mittel.

„Wir befürchten, dass über die Müllhaufen von Naundorf einfach Gras wachsen soll. Das werden wir nicht zulassen. Die Zustände dort sind das Ergebnis von Rechtsbruch durch den Anlagenbetreiber und von Behördenversagen, welches nun Anwohner und Feuerwehrleute ausbaden“, kritisiert Erben. Der Burgenlandkreis müsse seine Aufgaben erfüllen. Seine Fraktion würde mit dem Antrag die finanziellen Voraussetzungen schaffen, heißt es in der Pressemitteilung.

Nach dem Tod des früheren Eigentümers war die Betreiberfirma in Insolvenz gegangen. Nach diversen Bränden auf der stillgelegten Anlage im Frühjahr 2014 hatten Burgenlandkreis und Landesverwaltungsamt entschieden, dass das Gelände beräumt wird und damit begonnen. Auf dem Teil des Kreises wurde die Entsorgung eingestellt, als die geplanten Mittel nahezu verbraucht waren. Argumentiert wurde von Ulrich zudem, dass vom restlichen Müll keine Brand- und Umweltgefahr mehr ausgehe.

Die Kreistagssitzung findet Montag, 17 Uhr, im Landratsamt in Naumburg, Schönburger Straße 41 statt. (mz/ze)