Mopeds aus DDR-Zeiten 30 Jahre Motorradservice Dolecki: Mopeds aus DDR-Zeiten sind wieder gefragt

Weißenfels - „Alte Vögel sind wieder im Trend“, sagt Jan Dolecki. Und der Kfz-Mechaniker muss es wissen. Immerhin repariert er in seiner kleinen Motorrad-Firma auch Habicht, Schwalbe und Spatz. Mopeds aus DDR-Zeiten, die eben derzeit eine Renaissance feiern.
„Viele Ersatzteile gibt es noch“, weiß der 45-Jährige, dessen Firma in diesen Tagen seit 30 Jahren besteht. Bei der Reparatur der alten Zweiräder hilft ihm sein Vater Dietmar Dolecki. An die Zeit der Gründung kann sich der heute 71-Jährige noch gut erinnern. Damals war der Weißenfelser in Leuna Kfz-Meister. In der Weißenfelser Kubastraße fand er den geeigneten Standort, um seinen Traum von einer eigenen Kfz-Werkstatt zu verwirklichen. Mit den Einschränkungen allerdings, die jene Zeit eben so mit sich brachte. Motorräder der Marke MZ bis zu 250 Kubikzentimeter durften es nur sein, Reparaturen nur für die Bevölkerung.
„Als die Wende kam, war das zunächst hart“, erinnert sich der Senior. Viele wollten erst einmal neue Maschinen haben, an die vorher nicht zu denken war, Reparaturen waren kaum noch gefragt. Und die Preise entwickelten sich rasant. Zu DDR-Zeiten, so erinnert sich Dolecki noch, kostete das Auswechseln eines Vorderrads laut Preistabelle zwei Mark. Heute ist man beim Reifenwechsel vielleicht mit zehn Euro dabei.
„Mit Energie und Durchhaltevermögen haben wir es geschafft“, sagt Jan Dolecki, der die Firma allein mit seinem Vater zusammen führt. Und er weiß: Der Arbeitstag hat nicht selten zwölf oder 14 Stunden. In den vergangenen Jahren haben sie ihren Standort in der Kubastraße stetig erweitert. Erst vor fünf Jahren haben sie eine Halle für gebrauchte Fahrzeuge gebaut.
Den Standort nahe der Merseburger Straße sehen die beiden durchaus als Vorteil. „Wir haben Kunden zwischen 15 und 80 Jahren, die das Familiäre bei uns lieben“, sagt Jan Dolecki und freut sich über das Frühjahr - wenn Motorradfreunde wieder so richtig in Fahrt kommen. (mz)