Mathe Englisch Physik Tobias Polten hat das Lernzentrum Bernburg von Elke Kufahl übernommen: Nachhilfe per Fernunterrricht

Bernburg - Bei weitem nicht alle Kinder haben die Begabung, dass ihnen der in der Schule vermittelte Unterrichtsstoff einfach so zufliegt. Erst recht zu Zeiten des Homeschoolings wird nicht alles auf Anhieb verstanden, egal ob in Mathematik, Englisch, Deutsch oder Physik.
Um Probleme in den jeweiligen Fächern unter Anleitung von Pädagogen außerhalb der Bildungseinrichtung auszuräumen, gibt es die Möglichkeit des Nachhilfeunterrichts, der seit fast drei Jahrzehnten im Lernzentrum an der Bernburger Lindenstraße 12 praktiziert wird. Am Jahresanfang hat Gründerin Elke Kuhfahl altersbedingt den Staffelstab an Tobias Polten weitergegeben, der die Einrichtung nun unter dem Namen Top-Schools-Lernzentrum leitet.
„Elke Kuhfahl hatte schon längere Zeit einen Nachfolger gesucht, aber wegen Corona keinen Interessenten gefunden. Seit Sommer 2020 besteht der Kontakt. Im Herbst bin ich dann richtig eingestiegen.
„Die Pandemie hat mich nicht abgeschreckt“, sagt Tobias Polten
Die Pandemie hat mich nicht abgeschreckt, obwohl der Arbeitsaufwand sich enorm erhöht hat“, erklärt der 35-jährige Preußlitzer, dem der Beruf Pädagoge praktisch in die Wiege gelegt wurde. Sowohl seine Mutter Ulrike als auch sein Vater Herbert hatten ihr ganzes Leben lang als Lehrer gearbeitet.
Nach seiner Schulzeit in Preußlitz und im Bernburger Carolinum-Gymnasium nahm Tobias Polten im Jahr 2009 an der Martin-Luther-Universität in Halle ein Lehramtsstudium auf.
„Ich war damals von den romanischen Sprachen Italienisch und Spanisch begeistert“, erzählt der Nachfolger von Elke Kuhfahl, der sich beim Nachhilfeunterricht auf die Fächer Mathematik und Englisch spezialisiert hat, aber auch eigene Schwächen eingesteht.
„Ich kann kein Russisch. Physik habe ich am Gymnasium abgewählt und überlasse deswegen anderen bei der Nachhilfe auf diesen Gebieten gern den Vortritt.“
Tobias Polten wird im Lernzentrum von zwölf Pädagogen unterstützt
Außerdem kann der Leiter des Lernzentrums bei derzeit etwa 70 Schülern von der ersten bis zur zwölften Klasse bei weitem nicht alles allein stemmen. Tobias Polten wird von zwölf zum größten Teil ausgebildeten Lehrern, die stundenweise zur Verfügung stehen, unterstützt. Auch Elke Kuhfahl hilft immer noch aus. Trotzdem kommt der Preußlitzer wegen des Lockdowns und den damit verbundenen Einschränkungen momentan auf mehr als 40 Wochenstunden.
„Wir haben komplett auf digitalen Unterricht umgestellt, den wir aber höchstens mit drei Schülern gemeinsam durchführen können. Sonst bringt das nichts. Die Lehrzeiten kann ich aber wegen der geschlossenen Schulen über den ganzen Tag verteilen“, sagt der Lehrer aus Leidenschaft, der für seinen schwierigen Job durch zwei Dinge immer wieder motiviert.
„Es ist super, wenn man mitbekommt, dass die Unterstützung etwas bringt und Dankbarkeit von den Kindern und den Eltern zurückkommt.“
Genau so sehr freuen würde er sich, wenn möglichst schnell wieder Normalität in den Schulalltag und am Lernzentrum einzieht. „Der persönliche Kontakt mit den Kindern ist unheimlich wichtig und selbst durch die digitalen Möglichkeiten nicht zu ersetzen“, so Tobias Polten. (mz)