Zwischen «Glück auf» und «Sport frei»
Stolberg/MZ. - Seit 50 Jahren ist Palme vor allem einer Sportart treu: dem Tischtennis. Und so flink wie der kleine weiße Ball über die grüne Platte hüpft - so flink und wach sind noch Palmes Augen. "Das macht der Sport", sagt Gerhard Palme, der beim SV Wacker Rottleberode Abteilungsleiter Tischtennis ist und an der Platte steht. Vor allem um den Nachwuchs kümmert sich der grauhaarige noch immer drahtige Mann, der die Wehwehchen, die einem Mann in seinem Alter zuweilen zusetzen, bislang weggesteckt hat. "Mir macht es noch immer viel Spaß, vor allem den jungen Leuten unsere schöne Sportart näher zu bringen", so Palme überzeugt. Sportliche Leidenschaft gepaart mit einem großen Schuss Idealismus, das scheint das Erfolgsrezept solcher Leute wie Palme. Das sagen gleich lautend Ekkehard Trocha vom Kreissportbund und Jens Schuster, Vorsitzender von Wacker Rottleberode. "Wenn wir solche wie Palme nicht hätten!" Ein Satz der so oder ähnlich oft gebraucht wird für Leute, die sich für andere einsetzen, ohne nach Geld zu fragen.
Gerhard Palme, der Mann, der sich dem Tischtennis verschrieben hat, hat schon viel bewegt in seinem Leben. Hätte sich längst "richtig" zur Ruhe setzen können. 40 Jahre Bergbau sind schon was. Im sächsischen Freiberg holte er Blei und Zink aus dem Berg, bei der Wismut Uranerz und dann verschlug es Palme nach Rottleberode, dort wurde Fluss- und Schwerspat gefördert.
Bis zur Schließung der Rottleberöder Förderstätte war er dort Werkleiter. Gerhard Palme, der sich umsichtig um den Tischtennissport in Rottleberode kümmert, hebt dort den Bürgermeister und die Gemeinde hervor. "Die haben ein Herz für den Sport", lobt Palme. "Wir haben praktisch bei Null angefangen, ohne die Unterstützung stünden wir nicht da wo wir heute stehen."
Nahezu 20 junge Leute und auch Erwachsene trainieren regelmäßig und nehmen an Wettkämpfen (immerhin Bezirksliga) teil. "Nicht auszudenken, wenn durch die jüngsten Sparvorhaben der Landesregierung der Breiten- und Nachwuchssport wegbricht. Das ist Sparen an der falschen Stelle", kritisiert Palme.
75 und kein bisschen müde. Der Rentner Gerhard Palme wird weiter an der grünen Platte stehen und seine Erfahrungen an die Jüngeren weiter geben. Sehr zur Freude seiner Sportfreunde.