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Schüler zu Gast in der Rosenstadt Zur Euroweek gibt's eine Flaggenparade quer durch Sangerhausen

Am 18. September startet in der Rosenstadt die Euroweek. 176 Schüler aus 22 Ländern kommen am Scholl-Gymnasium zusammen.

Von Grit Pommer 22.08.2024, 07:00
Im Glas-Verbindungstrakt des Scholl-Gymnasiums in Sangerhausen zeigen Flaggen-Teller in der Euroweek-Ecke landestypische Spezialitäten.
Im Glas-Verbindungstrakt des Scholl-Gymnasiums in Sangerhausen zeigen Flaggen-Teller in der Euroweek-Ecke landestypische Spezialitäten. (Foto: Maik Schumann)

Sangerhausen/MZ. - Im September wird Sangerhausen zur Mini-EU. 176 Schüler und 44 Lehrkräfte aus 22 europäischen Staaten kommen dann zur Euroweek in die Rosenstadt. Nach 1997 und 2008 ist das Scholl-Gymnasium zum dritten Mal Gastgeber dieses Treffens, das junge Menschen aus ganz Europa zusammenbringt.

Fußmarsch durch Sangerhausen

Und in Zeiten, in denen es politisch zwischen den Nationen wieder öfter knirscht und kriselt, scheint es eine besonders gute Idee, wenn sich die Menschen einfach mal ganz direkt begegnen und eine gute Zeit miteinander verbringen.

Die Sangerhäuser werden die Besucher aus ganz Europa gleich kurz nach der Ankunft am 18. September zu sehen bekommen. Denn am darauf folgenden Donnerstag bewegt sich die traditionelle Flaggenparade durch die Stadt.

9.15 Uhr startet an der Schule der bunte Fußmarsch der Nationen – angeführt vom Blasorchester der Kreismusikschule – und zieht mit wehenden Fahnen durch die Liebknecht-, Rathenau-, Kylische, Göpen- und Bahnhofstraße zur Mammuthalle.

Begrüßung der Gäste in der Mammuthalle

„Mit Polizei und Ordnungsamt ist alles abgesprochen“, sagt Schulleiter Jens Peter. Autofahrer müssen sich allenfalls auf ein paar Minuten Wartezeiteinrichten. Ansonsten hofft man, dass die Sangerhäuser den jungen Gästen am Straßenrand einen freundlichen Empfang bereiten.

„Auch die Grundschulen und Kindergärten wissen bescheid“, sagt Anja Reckling vom Vorbereitungskomitee am Gymnasium. Bilder von den Flaggenparaden vergangener Jahre im Internet versprechen jedenfalls eine fröhliche Veranstaltung.

In der Mammuthalle werden die Gäste dann offiziell begrüßt und am Nachmittag läuft dort der erste Teil der Vorstellungsrunden, in denen die Nationen sich präsentieren. Das Besondere an der Euroweek ist, dass es in jedem Land nur eine Schule gibt, die jedes Jahr an dem Treffen teilnimmt und mit ihren Schülern und Lehrern quasi zum Botschafter wird.

Workshops in der Schule finden statt

Natürlich auch kulinarisch. Denn das Internationale Buffet gehört ebenfalls zum traditionellen Euroweek-Programm. Zum gemeinsamen Abendessen tafeln die Gäste in der Aula das Gymnasiums auf, was sie an typischen Leckereien aus ihren Ländern mitgebracht haben.

An den folgenden Tagen geht es dann in die Landeshauptstadt Magdeburg, wo der Dom, das Hundertwasser-Haus und der Landtag besichtigt werden. An der Schule finden Workshops statt, die mit Singen, Theaterspielen, Tanz und Sport den besten Rahmen bieten, um sich kennenzulernen.

Die Scholl-Delegation 2023 bei der Flaggenparade in Italien.
Die Scholl-Delegation 2023 bei der Flaggenparade in Italien.
(Foto: M. Regner)

Auch zu einem gemeinsamen Wandertag werden die Euroweek-Teilnehmer aufbrechen – am 21. September geht es vom Josephskreuz nach Stolberg. Der Sonntag wird ein Familientag, den die jungen Leute mit ihren Gasteltern verbringen.

Denn alle 176 Schüler sind in Privatquartieren untergebracht. So viele Schlafplätze zu finden sei in diesem Jahr ein noch dickeres Brett gewesen als 2008, meint Jens Peter. Mit einem Aufruf samt Infoveranstaltung habe man etwa die Hälfte der nötigen Betten gefunden.

„Der Rest war Arbeit“, sagt Reckling, die selbst mehrere Schüler aufnimmt. Arbeit – das heißt: Immer wieder ganz viele Eltern und Ehemalige direkt ansprechen, bis auch der letzte Gast untergebracht war.

Euroweek wird finanziell gefördert

Überhaupt hebt Jens Peter die Arbeit des sehr kleinen Organisationsteams aus Anja Reckling, Christin Redlich und Denis Wendler hervor. „Ich bin hier nur der Schulleiter und muss mich ums Geld kümmern“, sagt er. Ansonsten aber sind bei der Vorbereitung einer solchen Mammut-Woche unzählige Absprachen zu treffen und Leute ins Boot zu holen.

„Auch etliche Unternehmen unterstützen uns, denen wir natürlich herzlich danken“, sagt Peter. Die Unterstützung reicht von Getränken über Freundschaftspreise für die nötigen Busfahrten bis zum gesponserten Gerüst für ein Graffiti-Projekt, mit dem die triste Wand der alten Turnhalle verschönert werden soll.

Finanziell gefördert wird die Euroweek vom Finanzministerium, dem Landkreis und der Sparkassenstiftung. Ganz viele Gasteltern kümmern sich derweil um die Versorgung und den Bring- und Holdienst für die Schüler.

Pflanzaktion geplant

Die werden – neben dem Graffiti-Bild – noch etwas Bleibendes in Mansfeld-Südharz hinterlassen. Am 24. September ist, organisiert vom Verein „Unser Wald“, eine Baumpflanzaktion geplant.

So wie die Setzlinge, die dann in die Erde kommen, werden über Grenzen hinweg Freundschaften wachsen, die bei der Euroweek geschlossen wurden. Und bei allem Vorbereitungsstress wächst auch die Vorfreude auf eine quirlig bunte internationale Woche im September.