Zehn Millionen Euro investiert Zehn Millionen Euro investiert: Baustart für neue Seniorenresidenz in Sangerhausen

Sangerhausen - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) will in Sangerhausen eine neue Seniorenresidenz bauen. „Rosalie“ soll sie heißen und auf der Freifläche in der Wilhelm-Koenen-Straße an der Ecke Georg-Schumann-Straße entstehen. Zehn Millionen Euro soll der Neubau kosten.
Platz für 110 Senioren
Der Name „Rosalie“ ist eine Hommage an die Rosenstadt Sangerhausen. 110 Männer und Frauen sollen dort einmal ein neues Zuhause finden können. DRK-Vorstand Andreas Claus stellt sich das so vor, dass die neuen Bewohner dort „gute, alte Tage“ verbringen können.
Das Angebot soll vom betreuten Wohnen über einen Wohnbereich speziell für Demenzerkrankte bis hin zu Pflegeheimplätzen reichen. Insgesamt 35 neue Arbeitsplätze werden dort entstehen.
Auf dem Papier schon greifbar
Auf dem Papier und in der kurzen Videopräsentation scheint es „Rosalie“ schon greifbar zu geben. Ein bisschen länger wird es aber dauern, ehe die ersten Bewohner in die Seniorenresidenz einziehen werden. Vom dritten Quartal 2021 spricht DRK-Vorstand Claus. Denn vom Pressetermin aus wird Architekt Jörg Lammert direkt in die Kreisverwaltung gehen, um dort das Projekt bei der Bauaufsicht einzureichen.
Der erste Spatenstich ist fürs erste Quartal kommenden Jahres angepeilt. Trotzdem, die ersten vorsichtigen Anfragen kommen schon heute, weiß Yvonne Stechardt-Lauer. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit beim DRK Sangerhausen zuständig und vermutet, dass die Neubaupläne des DRK längst „durchgesickert“ sind. „Das heißt aber auch, dass wir goldrichtig liegen und der Neubau dringend erwartet und gebraucht wird in der Stadt“, schätzt sie ein.
Die Planung der neuen Seniorenresidenz ist kein Alleingang des DRK. „Wir verstehen uns mit unserem Pflegeheim und den Angeboten des betreuten Wohnens oder auch der Sozialstation als ein Teil der öffentlichen Infrastruktur“, sagt Claus.
Altersgerechtes Wohnen
Die Betreuung von Senioren und seniorengerechtes Wohnen werde in den kommenden Jahren immer wichtiger. Laut der Pflegestatistik des Bundes sei in den kommenden Jahren mit einer deutlichen Zunahme an pflegebedürftigen Personen zu rechnen.
Darauf wolle das DRK reagieren und habe für die Planungen sowohl die Stadt als auch die Wohnungsunternehmen ins Boot geholt, um den optimalen Standort für die neue Seniorenresidenz zu finden.
Denn dass sie kommen wird, war bereits klar, denn das Pflegeheim „Kyffhäuserblick“ entspreche nicht mehr den Aspekten, auf die heute bei Planungen wert gelegt werde. Die Alternative zum Neubau wäre ein grundlegende Sanierung gewesen.
Aber die Kosten dafür wären zu hoch gewesen, so Claus. Einen Zuschuss zu den Kosten für den Neubau erhalte man über die Kreditanstalt für Wiederaufbau, da das neue Gebäude energieeffizient sein werde.
Für alle bezahlbar
Das neue Gebäude, das in Südwest entstehen soll, erinnert in seiner Draufsicht an eine Windmühle. In jedem der vier Flügel sollen künftig Senioren leben. Hotelähnlich soll „Rosalie“ sein. Jeder Bewohner soll ein Einzelzimmer haben mit einem eigenen Bad.
Von einer offenen Küche schwärmt Claus, wo man den Koch, der in seiner Vorstellung eine Kochmütze trage, bei der Arbeit beobachten kann, wenn man es denn möchte. Vor allem aber soll man sich in der neuen Seniorenresidenz Zuhause und gut versorgt fühlen. Die Betreuungsangebote sollen im Hintergrund laufen.
Im Vordergrund stehe das auf die Senioren und ihre Bedürfnisse angepasste Wohnen. Wichtig sei auch bei allen Planungen gewesen, dass sich jeder das Leben in der Seniorenresidenz leisten können soll.
„Die Kosten die auf unsere zukünftigen Bewohner zukommen, werden vollständig durch die zuständige Sozialbehörde getragen“, erklärte Andreas Claus.
Was mit dem Pflegezentrum „Kyffhäuserblick“ dann passiert und wie es nachgenutzt wird, darüber werde man sich gemeinsam mit der Stadt und den Wohnungsunternehmen verständigen. Allerdings erst 2021.
„Bei unseren Überlegungen werden wir uns auch an der dann gültigen Gesetzgebung orientieren“, so der DRK-Vorstand. Fakt ist, dass die aktuell 149 stationären Plätze im „Kyffhäuserblick“ auf 74 reduziert werden sollen. Der frei werdende Objektteil solle dann ambulanten oder teilstationären Angeboten offen stehen. (mz)