Windpark Gerbstedt Windpark Gerbstedt: Gäste wollen Mühle besteigen
Gerbstedt/MZ/rh. Der Hauptmonat für Windmüller ist der Januar. Doch der sei in diesem Jahr "nicht so berühmt" gewesen, wie Manfred Kempa von der WPD-AG in Bremen mitteilt. "Zumindest in Schleswig-Holstein nicht, in Gerbstedt dagegen war es besser", so der Vertriebsmitarbeiter des Unternehmens, das als Betreiber der neuen Anlage im Nordosten der Kleinstadt wirkt. Errichtet wurde der Gerbstedter Windpark im vergangenen Jahr, seit dem vierten Quartal 2000 liefert er auch schon Strom, doch offiziell eröffnet wird er erst am kommenden Sonntag.
"Das ist durchaus nicht unüblich", erklärte Kempa die lange Frist, die seit dem Netzanschluss der neun Energie-Propeller mittlerweile verstrichen ist. Zumal Einweihungen generell nur im Frühjahr oder im Herbst veranstaltet würden. "Die Anlagen stehen doch zumeist auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, dort soll kein Schaden angerichtet werden, wenn sich auf den Feldern die Gäste tummeln", erläuterte Kempa. Und organisiert habe die Einweihung die Planungsfirma, MET Energietechnik GmbH Mansfelder Land, mit ihrem Geschäftsführer, Frank Bogisch. "Herr Bogisch wollte den Innenminister von Sachsen-Anhalt als Ehrengast, somit ergab sich dieser Termin."
Wie Kempa weiter darlegte, werden für die Veranstaltung am Sonntag, die um 14 Uhr beginnt, mindestens 150 Gäste erwartet. Vor allem werden sich wohl die Gesellschafter der Investition vor Ort umsehen wollen, deren Zahl bei solchen Publikumfonds, wie Gerbstedt einer ist, im Durchschnitt 100 bis 150 Personen betrage. Und eine Reihe von Besuchern habe sich sogar vorgenommen, in einer der Anlagen bis zur Spitze zu steigen. Dies werde zwischen 16 und 19 Uhr möglich sein, wie die Veranstalter mitteilen.
Insgesamt 26 Windparks an verschiedenen Standorten Deutschlands habe die Bremer Firma - WPD heißt "wind protect development" - schon unter ihren Fittichen wie Kempa weiter berichtete. Es werde daran gedacht, auch international tätig zu werden, Kempa nannte Spanien und Schweden.
Die neun Strommühlen in Gerbstedt erbringen insgesamt etwa 13,5 Megawatt, berichtete Frank Bialozyt von der Firma MET. Jährlich werde mit einer Arbeitsleistung von rund 24,6 Millionen Kilowattstunden gerechnet. Der Standort in der von Gerbstedt 1,8 Kilometer entfernten Anlage sei besonders günstig, denn er befinde sich in rund 170 Meter über dem Meeresspiegel. "Hier waren gute bis sehr gute Voraussetzungen für die Errichtung gegeben", so Bialozyt.