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Weihnachtsmann auf Motorrad Weihnachtsmann auf Motorrad: Aktion für schwerkranken Jungen

Von Grit Pommer 21.12.2018, 10:57
Thomas Fulczyk auf seinem Motorrad.
Thomas Fulczyk auf seinem Motorrad. Maik Schumann

Beyernaumburg - Der Weihnachtsmann unterwegs auf dem Motorrad, mit wehendem Bart und Mantel - über diese unverhoffte Begegnung haben sich in dieser Woche in der Region viele Leute gefreut.

Doch die Mission hat einen ernsten Hintergrund. Thomas Fulczyk, der sich dafür im Weihnachtsmannkostüm auf seine Maschine schwingt, möchte damit vor allem dabei helfen, einem todkranken kleinen Jungen in Thüringen eine große Freude zu machen.

Weihnachtspost statt Geschenke

Der neunjährige Louis aus Eisenach war im Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz zu Gast. Und von dort aus ging sein Weihnachtswunsch in die Welt: Kein Spielzeug, keine Süßigkeiten möchte er haben, sondern liebe Weihnachtspost.

„Bekannte aus Erfurt haben meinem Sohn von der Geschichte erzählt, die dort in der Zeitung stand“, sagt Fulczyk. „Und als ich davon gehört habe, hat mich das so gerührt - ich hab’ gesagt: Da müssen wir was machen“, sagt der Beyernaumburger.

Also hat er sich auf sein Motorrad geschwungen und ist in den vergangenen Tagen in verschiedene Schulen und Kindereinrichtungen gefahren, um für die Aktion Werbung zu machen.

In den Grundschulen in Holdenstedt und Allstedt, in den Kindergärten in Emseloh und Holdenstedt und auch im „Tausendfühler“ in Sangerhausen - überall haben die Kinder für Louis Bilder gemalt und ihm fröhliche Weihnachtswünsche aufgeschrieben - und Thomas Fulczyk hat die Post bei ihnen abgeholt, um sie an das Kinderhospiz zu schicken.

"Onkel Thomas" bei den Kindern beliebt

Für den 59-Jährigen sind Kinder einfach eine Herzensangelegenheit. Seine Frau Eveline arbeitet im Kindergarten „Buratino“ in Beyernaumburg, die Kleinen dort nennen ihn nur „Onkel Thomas“.

In der Vorweihnachtszeit lenken Familien mit Kindern beim Spazierengehen ihre Schritte gern am Grundstück der Fulczyks an der Beyernaumburger Kirche entlang.

Denn dort kann man nicht nur eine Eisenbahn sehen, die im Fenster ihre Runden dreht - am Zaun hängen auch zwei Körbchen, die stets mit Süßigkeiten gefüllt sind.

„Jedes Kind darf sich da was rausnehmen“, sagt Fulczyk, der auch in seinem Job als Hausmeister an der Grundschule in Holdenstedt mit Kindern zu tun hat und weiß, wie man bei den Kleinen den richtigen Ton findet.

Die Tour als Weihnachtsmann auf dem Motorrad hatte er in diesem Jahr ohne hingeplant - einfach, um Kindern damit eine Freude zu machen.

Extra dafür hatte er sein Motorrad nicht nur für die klassische Zweiradsaison, sondern fürs ganze Jahr angemeldet und versichert.

„Über Weihnachten war ja in den vergangenen Jahren immer Wetter, das fürs Motorradfahren gepasst hat“, meint Fulczyk.

„Ich helfe gern“

Dass er mit seinem Einsatz auf der Maschine jetzt sogar noch bei einer ganz besonderen Aktion mithelfen konnte, macht ihn umso mehr froh.

„Ich helfe gern“, sagt der Beyernaumburger, der sich auch gar nicht selbst bei der MZ gemeldet hatte. Sein Motorrad-Kumpel Thomas Thiele war es, der den bikenden Weihnachtsmann geoutet und auf seine Tour in der Vorweihnachtszeit hingewiesen hat.

››Wer sich ebenfalls an der Aktion für den kleinen Louis beteiligen möchte, kann seine Grüße an folgende Adresse schicken: Stationäres Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland, Talsperrenstraße 25 bis 29 in 99897 Tambach-Dietharz, Stichwort: „Louis Weihnachtspost“. (mz)