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Wechsel auf dem Thron Wechsel auf dem Thron: Sangerhausen krönt Julia I. zur Rosenkönigin

Von Grit Pommer 02.05.2018, 07:16
Julia I. (li) ist jetzt Rosenkönigin, Tina I. steht ihr als Prinzessin zur Seite.
Julia I. (li) ist jetzt Rosenkönigin, Tina I. steht ihr als Prinzessin zur Seite. Grit Pommer

Sangerhausen - Alles neu macht der Mai. Für Tina Schlegel gilt das ganz besonders. Denn die 21-Jährige aus Siersleben tritt in den ersten Tagen des Monats gleich zwei neue Jobs an. Am 1. Mai hat die groß gewachsene Brünette im Europa-Rosarium in Sangerhausen die Schärpe und Blütenkrone der neuen Rosenprinzessin in Empfang genommen.

Und am 2. Mai wechselt die Krankenschwester, die in der Helios-Klinik in Sangerhausen gelernt hat, von ihrem bisherigen Arbeitsplatz in Halle-Dölau nach Hettstedt auf die Station der Akutpsychiatrie.

Tina Schlegel stellt sich in der Rosenarena dem Publikum vor

Offen und selbstbewusst stellt sie sich am Dienstag in der Rosenarena dem Publikum vor, nachdem sie zuvor schon wahrhaft hoheitliches Durchhaltevermögen bewiesen hat. Denn bis Königin Luisa gebührend verabschiedet und die neue Rosenkönigin Julia I. gekrönt ist, harrte die künftige Prinzessin auf ihrem Sitzplatz auf der Bühne aus - und lässt sich dabei nicht im Geringsten anmerken, welch kühler Wind an diesem Feiertag durchs Rosarium pfeift.

Von Wonnemonat also keine Spur, aber die Sangerhäuser lassen sich den Tag der offenen Tür nicht vermiesen. Sie sind neugierig, wer ihre neue Rosenprinzessin sein wird, und so sind die Sitzreihen in der Rosenarena gut gefüllt, als der dreifache Thronwechsel über die Bühne geht.

Mit warmem Applaus wird Königin Luisa verabschiedet, der dann doch ein paar Tränchen kommen. Mit Julia I. hat sie eine erfahrene Nachfolgerin, die sie schon ein Jahr lang begleitet hat und von den Untertanen nicht minder herzlich begrüßt wird. Auch wenn sie schon unzählige öffentliche Auftritte hinter sich hat - kurz vor der Krönung werden dann doch ganz kurz die Knie weich. Aber das vergeht schnell. Als Julia auf dem großen, goldenen Thron sitzt, bekennt sie auf die kurze Nachfrage von Moderator Andreas Mann: „Es fühlt sich immer besser an.“

Prinzessin Tina: „Die Rose ist das Zeichen der Liebe“

Die junge Sangerhäuserin, die in den nächsten Tagen ihre letzten beiden Abschlussprüfungen als Finanzbeamtin schreibt, wird nun also für ein Jahr die Königin sein und ihre neue Prinzessin Tina in die Welt des Wahladels einführen. Für Letztere geht ein Mädchentraum in Erfüllung. Denn Prinzessin werden, das wolle sie schon seit 21 Jahren, hatte sie in ihrer Bewerbung an die Rosenstadt GmbH geschrieben. Auch über die besondere Rolle der Rose hat sie sich ihre Gedanken gemacht.

„Die Rose ist das Zeichen der Liebe. Und Liebe tut einfach jedem Menschen gut“, sagt sie, als sie auf der Bühne steht. Und wie könnte das Publikum darauf antworten als mit einem großen Applaus? Tina I. ist gespannt darauf, die Region und neue Menschen kennenzulernen. Ihre neue Aufgabe sieht sie aber auch ein bisschen als eine Möglichkeit, ihrer Region etwas zurückzugeben. „Ich möchte jungen Menschen zeigen, dass man neben dem Beruf in seiner Freizeit etwas machen kann, das wichtig für die Allgemeinheit ist“, begründet sie ihre Entscheidung für die Bewerbung. Und: Sie will dafür sorgen, dass sich in der nächsten Runde wieder mehr Kandidatinnen an das Amt herantrauen.

Sangerhausens Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) indes hat an diesem Tag mal einen Termin, der weitaus angenehmer ist als Haushaltssorgen und Grabenkämpfe im Stadtrat. Mit drei Rosenschönheiten auf der Bühne - das ist nicht jedem Amtskollegen vergönnt. (mz)