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Neue Kalkulation Wasserverband Südharz: Wasserpreis sinkt - erst mal

Von Helga Koch 08.02.2017, 07:00
Der Wasserverband Südharz senkt den Netto-Trinkwasserpreis erneut, und zwar rückwirkend ab Januar 2016.
Der Wasserverband Südharz senkt den Netto-Trinkwasserpreis erneut, und zwar rückwirkend ab Januar 2016. Montage: Schumann

Sangerhausen - Die Kunden des Wasserverbands Südharz dürfte es freuen: Der Preis fürs Trinkwasser sinkt - bereits zum zweiten Mal innerhalb eines reichlichen Jahres. Ein Kubikmeter Trinkwasser kostet somit nur noch 1,22 Euro netto, hinzu kommt unverändert die Grundgebühr je nach Zählergröße. Der neue Preis gilt rückwirkend ab dem Jahr 2016. Das hat die Verbandsversammlung soeben beschlossen.

Demnächst werden es die Kunden schwarz auf weiß haben, wie Katrin Tschacher vom Wasserverband bereits ankündigt: „Die Jahresverbrauchsrechnungen für das Jahr 2016 werden am 27. Februar verschickt.“ Tschacher ist beim Verband für den Fachbereich Kaufmännische Aufgaben zuständig. Wie sie sagt, habe der Verband mehrere Varianten der Kalkulation geprüft und sich dann für die genannte entschieden.

Gebühren sind nach drei Jahren neu zu kalkulieren

Nachdem der Trinkwasserpreis im Verbandsgebiet in den zurückliegenden Jahren stets gestiegen war, gingen die Gebühren ab 2016 erstmals wieder zurück. Statt der zuvor erhobenen 1,94 Euro netto pro Kubikmeter sollten die Kunden nur noch 1,51 Euro netto pro Kubikmeter bezahlen.

Doch auch diese Preiskalkulation wurde jetzt geändert, weil sich mehrere grundlegende Faktoren der Kalkulation erheblich geändert haben. Das Kommunalabgabengesetz Sachsen-Anhalts schreibt vor, dass Gebühren spätestens nach drei Jahren neu zu kalkulieren sind. Haben die Kunden zu viel oder zu wenig gezahlt, muss das im nächsten Kalkulationszeitraum ausgeglichen werden.

„Ziel sind stabile Gebühren“

Wie Geschäftsführer Hendrik Appelt vom Magdeburger Planungsbüro Pro 2000 erläuterte, hat der Zweckverband unter anderem 3,6 Millionen Euro als Zuschuss aus dem Midewa-Vermögen übertragen bekommen, die Midewa hatte früher die komplette Region mit Wasser versorgt. Weiter wurden der künftige Bezug von Fernwasser, die vorgesehene Versorgung der Gemeinde Berga mit Trinkwasser und der Rückgang der Einwohnerzahl berücksichtigt.

Trotzdem gab es Kritik. Allstedts Verbandsrat Peter Banisch störte die „Riesendiskrepanz zwischen Vor- und Nachkalkulation. Wir reduzieren den Preis jetzt drastisch und müssen ihn dann hochschießen“. Ähnlich äußerte sich Sangerhausens Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU): „Ziel sind stabile Gebühren.“ Viele Faktoren wirkten sich auf den Preis aus, doch nicht alle könne man beeinflussen. (mz)