MZ-Serie - Die Ortschefs Was der Ortsbürgermeister von Niederröblingen in seiner zweiten Amtszeit auf der Agenda hat
In Niederröblingen gestalten die Vereine auch in schwierigen Zeiten ein funktionierendes Dorfleben. Was Hartmut Koch in der zweiten Amtszeit vorhat.
Niederröblingen/MZ. - Hartmut Koch ist Niederröblinger, da gibt’s gar keine Frage. Auch wenn man dem 66-Jährigen die Herkunft aus Brandenburg an der Havel noch anhört. 1982 ist er an die Helme gekommen, der Liebe wegen. Nach der Kochlehre in Oberhof hatte er beim Gastronomiestudium in Leipzig seine Frau kennengelernt, die aus Niederröblingen stammt. „Das hier ist meine Heimat“, stellt er fest.
Zweite Amtszeit als Ortsbürgermeister von Niederröblingen
Weil es damals für den zugezogenen Gastronomiekader im Kreis Sangerhausen keine Planstelle gab, ging er zunächst in den Handel, war später Küchenleiter bei den Metallwerken. Nach der Wende übernahm er die Gaststätte in Niederröblingen.
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„Das waren schöne Jahre“, meint er rückblickend. Aber rentabel betreiben ließ sich das Ganze nicht, so dass er ab 1992 wieder als Angestellter unterwegs war, unter anderem auch ein Jahr auf Sylt arbeitete. Bis zur Rente mit Beginn dieses Jahres war Koch bei der Feag in Sangerhausen. „Das war da ein richtig gutes Arbeiten im Team“, denkt er gern zurück.
Der Weg in die Kommunalpolitik hatte Koch unterdessen zunächst in den Niederröblinger Ortschaftsrat geführt. 2019 holte er dann mit Abstand die meisten Stimmen und übernahm das Amt des Ortsbürgermeisters. Dass er auch bei der Wahl im vergangenen Jahr das stärkste Ergebnis einfuhr, nimmt Koch dankbar als Bestätigung. „Die Leute haben mir zum zweiten Mal das Vertrauen geschenkt“, sagt er.
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Dorfgemeinschaftshaus soll verschönert werden
Wie mühselig es ist, in einem von 14 Ortsteilen einer Einheitsgemeinde für das eigene Dorf etwas voranzubringen, hat Koch in den vergangenen Jahren erlebt. „In den letzten zehn Jahren hatten wir es nur geschafft, die Feuerwehr mal mit einem neuen Anstrich zu versehen“, sagt er.
Zurzeit allerdings läuft in Niederröblingen wieder ein größeres Projekt der Einheitsgemeinde: Der Saal des Dorfgemeinschaftshauses hat eine Verschönerungskur bekommen. Das Parkett wurde abgeschliffen und neu versiegelt, die Wände frisch gestrichen und die Elektrik erneuert. Rechtzeitig zum Fasching ist alles fertig – dieser Tage wurden schon die Girlanden aufgehängt.
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Mit dem, was von den rund 60.000 Euro Budget noch übrig ist, soll auch der Festraum im Obergeschoss renoviert werden. Außerdem hat die Einheitsgemeinde ein weiteres Projekt für das Dorfgemeinschaftshaus angeschoben. Für die Sanierung von Toiletten und Fassade sollen EU-Fördermittel beantragt werden. Alles mit Blick auf das 100-jährige Jubiläum des Saals, das 2028 ansteht.
Vereine in Niederröblingen ziehen an einem Strang
Schön wäre es, wenn man einen Jugendraum einrichten könnte, meint Koch. Das sei aber gar nicht so leicht umzusetzen. Bislang ist der Nachwuchs beim Sportverein und der Feuerwehr willkommen. Überhaupt, die Vereine. Die ziehen in Niederröblingen gut an einem Strang, freut sich der Ortschef.
„Wir haben hier eine funktionierende Dorfgemeinschaft“, stellt er fest. Neben den genannten gehören auch der Heimat- und Kulturverein, die Burschen und die Jagdgenossenschaft dazu. Beim Frühjahrsputz vor Ostern stehen regelmäßig an die 60, 70 Leute auf der Matte und packen mit an.
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Das zeigt: Ihr Dorf, ihre Heimat ist ihnen wichtig. Zuletzt wurde die Sitzgruppe am Sportplatz neu gestaltet, jetzt zählt sie zu den Lieblingsplätzen des Ortsbürgermeisters.
Dafür, dass auch im Helmehochwasser alle stark zusammengehalten haben, ist Koch heute noch dankbar. Beim Wettbewerb „Revierpionier“ hat der Ort sich nun um einen Zuschuss für das kulturelle Leben beworben, das sich durchaus sehen lassen kann: „Jeden Monat gibt es ein, zwei Veranstaltungen“, sagt Koch.