Nach fünf Jahren Pause Warum „KeinChor“ jetzt wieder Adventskonzerte in Mansfeld-Südharz geben
Seit Corona haben die Sechs keine Weihnachtslieder mehr aufgeführt. Spenden der Konzertbesucher dienen ganz besonderem Zweck
Sangerhausen/MZ. - Kaum zu glauben, aber es ist tatsächlich schon fünf Jahre her, dass das Gesangsensemble „KeinChor“ sein letztes Adventskonzerte gegeben hat. 2019 war das. Dann kam Corona und alles wurde erst mal schwierig. Jetzt aber hat das Warten ein Ende: Die sechs jungen Männer von „KeinChor“ haben wieder Weihnachtslieder einstudiert und bringen sie kurz vor dem Fest bei zwei Konzerten zu Gehör.
Und weil in der Weihnachtszeit Kindheitserinnerungen und die Familie noch ein bisschen wichtiger sind als zu anderen Zeiten im Jahr, kehren die Sänger, die aus Sangerhausen, Holdenstedt, Kelbra und Blankenheim stammen, dafür in die alte Heimat zurück.
Ein Meilenstein für „KeinChor“: Das Engelsstocksingen
Am 21. Dezember um 16.30 Uhr gestalten sie endlich wieder das Engelsstocksingen in der St. Peter und Paul-Kirche in Holdenstedt. Und am 22. Dezember, dem vierten Advent, geben sie ab 16 Uhr ein Konzert in der Neuapostolischen Kirche in Sangerhausen.
Gerade der Auftritt in Holdenstedt hat für die Sechs eine besondere Bedeutung. „Das Engels-stocksingen war damals 2014 unser erstes komplett eigenes Konzert – ein Meilenstein“, blickt Georg Pfeiffer zurück. Während der rund fünf Meter hohe Engelsstock – ein Gestell mit zehn mit Engelsfiguren geschmückten Etagen und einem Engelspaar als Krönung – in den vergangenen Adventszeiten die alleinige Attraktion in der Holdenstedter Kirche war, gibt es nun wieder den besonderen Musikgenuss dazu.
Riesennachfrage in der alten Heimat
„Die Adventskonzerte geben wir ganz bewusst in unserer alten Heimat“, spricht Pfeiffer für die jungen Männer, die seit dem Studium in Halle und Leipzig wohnen. Denn dass man überhaupt wieder im Advent singt, sei einzig „der großen Nachfrage“ daheim geschuldet.
Im frühen Herbst hat das Sextett mit den Proben für den Advent begonnen und dabei festgestellt: Das weihnachtliche Repertoire war doch ganz schön eingerostet. „Also, wir mussten schon proben“, meint Pfeiffer und lacht. Dabei wurden natürlich nicht nur altbewährte Stücke aufgefrischt, sondern auch Neues einstudiert, beispielsweise der Hit „It’s beginning to look a lot like christmas“.
Wofür „KeinChor“ die Spenden der Konzertbesucher verwenden wollen
Die Bandbreite im Adventskonzert von „KeinChor“ reicht von ganz alten traditionellen Liedern bis hin zu modernen Stücken, von deutschen Kompositionen bis zu amerikanischen Tannennadel-Evergreens. Und wie immer darf sich das Publikum auf die perfekt harmonierende Stimmgewalt der Sechs freuen, die einst am Küchentisch in der Studenten-WG mit dem gemeinsamen Singen angefangen haben.
Wie bekannt und beliebt „KeinChor“ in der alten Heimat nach wie vor sind, zeigte ihr Konzert zum zehnjährigen Bestehen im Oktober 2023 in Sangerhausen. Da wurde die Herz-Jesu-Kirche regelrecht überrannt vom Ansturm der Konzertbesucher. Es mussten draußen Bänke und Lautsprecher aufgestellt werden für alle, die drinnen keinen Platz mehr gefunden hatten.
Rechtzeitiges Kommen dürfte auch am 21. und 22. Dezember empfehlenswert sein. Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei, die Sänger bitten aber um Spenden. Und deren Verwendung steht schon fest. „Nächstes Jahr gehen wir auf Konzertreise nach Irland“, erzählt Georg Pfeiffer. Das Sextett aus Mansfeld-Südharz wird in Dublin und Galway auftreten. „Bei einem Konzert in Halle haben wir gemeinsam mit Iren gesungen und die meinten, wir müssten unbedingt mal bei ihnen Konzerte geben“, so Pfeiffer. Die Spenden aus den Adventskonzerten helfen, die Reisekosten zu bestreiten.