Vorstand sieht sich auf gutem Weg Volksbank Sangerhausen präsentiert positive Bilanz

Sangerhausen/MZ - Trotz der Kritik rund um die Generalversammlung der Volksbank Sangerhausen hat das Geldinstitut eine positive Bilanz des Geschäftsjahres 2020 präsentiert. Trotz des anhaltenden Drucks durch die Niedrigzinspolitik der EZB habe man einen Jahresüberschuss von rund 201.000 Euro erwirtschaftet, stellte Vorstand Daniel Kubica vor. Das bilanzielle Eigenkapital belaufe sich auf rund 15,5 Millionen Euro, die Gesamtkapitalquote auf 18,5 Prozent.
„Damit erfüllen wir nicht nur die gesetzlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung, sondern schaffen auch eine gute Grundlage, um in Zukunft flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können.“ Die Mitglieder würden auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat mit einer Dividende in Höhe von vier Prozent beteiligt, heißt es in einer Pressemitteilung der Volksbank. Besonders hob man die Steigerung der Bilanzsumme um 8,6 Prozent und damit 13,7 Millionen Euro auf nunmehr 173,6 Millionen Euro hervor. Vorstand Kubica bezeichnete sein Geldinstitut als „zuverlässigen Dienstleister und Kreditgeber“ während der Corona-Pandemie.
Kritik an Volksbank aufgrund von Abbuchungen
Im Vorfeld hatte es reichlich Wirbel um die Volksbank gegeben, weswegen diese zur Generalversammlung in der Rosenarena mit mehr Besuchern als sonst gerechnet hatte. Sogar mehrere Sicherheitsleute waren engagiert worden. In die Kritik geraten war die Volksbank zunächst aufgrund von zu hohen Buchungen, die man den Kunden jahrelang berechnete. Denn: Am Monatsende stellte die Bank dem Kunden die getätigten Überweisungen in Rechnung und addierte diese zur Grundgebühr hinzu. Und dieser Vorgang wurde für den Folgemonat bereits als erste Buchung gewertet und dementsprechend auch dort berechnet.
Der Kunde zahlte also für den Vorgang extra, dass die Bank ihm die Gebühren abbuchte. Nach Erscheinen eines MZ-Artikels war diese Praxis eingestellt worden. Offiziell wurde dies in einem Schreiben an die Mitglieder vor knapp zwei Wochen mit einem Gerichtsurteil begründet, das erst im Juni veröffentlicht wurde. Insidern zufolge hat dieses Urteil aber sehr wenig mit Buchungspraktiken wie bei der Volksbank zu tun und dürfte eher vorgeschoben sein.
Ursprünglich war die Versammlung für Mitte Juli geplant, nach Veröffentlichung des MZ-Artikels aber kurzfristig auf 7. September verschoben worden.