Verkehr in der Innenstadt Verkehr in der Innenstadt: Weichen für Kurzzeitparken gestellt
Eisleben/MZ. - "Wir können es nicht allen gerecht machen", sagte Harry Strohschein (PDS-Fraktion), der damit auf die kontroverse Debatte zur Einwohnerversammlung in der vorigen Woche einging. Auch Eduard Jantos plädierte dafür, dass man endlich Nägel mit Köpfen machen sollte. Dabei solle man so unbürokratisch wie möglich und mit dem geringsten Kostenaufwand vorgehen. "Wir wollen eine Belebung der Innenstadt doch nur, weil sie nicht belebt ist", machte der CDU-Fraktionschef im Stadtrat das Anliegen der Initiative deutlich.
Nach der Beschlussvorlage soll die Sangerhäuser Straße und der Marktplatz von Eisleben zum Kurzzeitparken befahrbar werden. Die verkehrsberuhigte Zone soll allerdings so eingerichtet werden, dass es keine Durchfahrt von der Sangerhäuser Straße zum Markt gibt. In Höhe des Rathauses sowie am Andreaskirchplatz wird danach kein Durchkommen sein. Lediglich Busse und der Lieferverkehr dürfen hier nach den Plänen des Ausschusses weiter rollen.
Der Versuch soll vom 1. März bis 31. Dezember des kommenden Jahres laufen und zwar werktags von 8 bis 19 Uhr. In dieser Zeit könnten Autos maximal eine halbe Stunde auf den etwa 30 gekennzeichneten Stellflächen parken. Wenn der Stadtrat am 19. November seine Zustimmungen geben sollte, will die Stadt einen verkehrsrechtlichen Antrag beim Straßenverkehrsamt stellen und einen Beschilderungsplan einreichen. Zum Anfertigen und Setzen der Schilder müssten dann noch Ausschreibungen erfolgen, sagte Bauamtsleiter Michael Richter. Auch die Genehmigung brauche seine Zeit, sie sei aber kein Problem, wenn die Vorschriften beachtet würden, ergänzte Ordnungsamtschef Frank Werner. Einwände gibt es inzwischen nur noch von der Unteren Denkmalbehörde, die moniert, dass die parkenden Autos die Ansicht des Lutherdenkmals beeinträchtigen.
Stadtrat Manfred Nette (SPD) quittierte das nur mit Kopfschütteln. Aber die Marktbuden, die scheinen das Amt nicht zu stören, meinte er. PDS-Fraktionschef Hans Köhler verwies darauf, dass der Stadtrat die Kaufland-Ansiedlung vor den Toren der Stadt genehmigt habe und nun auch den Händlern der Innenstadt eine Chance einräumen müsse, um im Wettbewerb bestehen zu können. Köhler: "Wie es ausgeht, werden wir dann sehen."