1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Unwetter in Mansfeld-Südharz: Unwetter in Mansfeld-Südharz: War es doch ein Tornado bei Sangerhausen?

Unwetter in Mansfeld-Südharz Unwetter in Mansfeld-Südharz: War es doch ein Tornado bei Sangerhausen?

Von Frank Schedwill 21.08.2017, 06:09
Die Feuerwehrleute und Anwohner hatten alle Hände voll zu tun.
Die Feuerwehrleute und Anwohner hatten alle Hände voll zu tun. Kandel

Sangerhausen - War das Unwetter von Freitagabend ein Tornado, wie Einwohner des Sangerhäuser Ortsteils Morungen vermuten? Die Experten von Kachelmann-Wetter sind sich da nicht sicher.

Wetterexperten sind unsicher - War es ein Tornado über Morungen?

„Es gab ein schweres Unwetter mit starker Rotation der Gewitterzelle. Ob es wirklich ein Tornado war, können wir nicht sagen, möglich wäre es aber schon gewesen“, teilte ein Sprecher der Firma auf Anfrage am Samstag mit. Einwohner von Morungen hatten von Geräuschen berichtet, die so klangen, als sei ein Schnellzug mitten durch den Ort gefahren.

Laut Kachelmann Wetter wurde um 18.05 Uhr am Freitag rund 15 Kilometer nordwestlich von Sangerhausen ein Gewitter registriert, das sich mit 75 Kilometern pro Stunde nach Osten verlagerte. Mit 280 Blitzen in zehn Minuten sei die Blitzaktivität sehr hoch gewesen.

Das Gewitter zog dann laut den Wetter-Experten über Mansfeld, Großörner, Hettstedt, Sandersleben, Gerbstedt, Alsleben, Könnern, Bernburg, Köthen, Osternienburg in Richtung Aken weiter. Jörg Kachelmann selbst teilte dann am Samstagabend per Kurznachrichtendienst Twitter mit, er habe sich mittlerweile Bilder des Unwetters angesehen und glaube nicht, dass es ein Tornado war. „Irgendjemand hätte ihn sicher fotografiert.“

Nach Unwetter über Mansfeld-Südharz: Lebensgefahr in den Wäldern

Unterdessen hat Oliver Stoffers, der Revierförster in Morungen, davor gewarnt, die dortigen Wälder zu betreten. „Viele Bäume sind bei dem Sturm innerlich zerbrochen, so dass Lebensgefahr besteht“, sagte er. Sie könnten jederzeit umstürzen oder Äste davon abbrechen.

Der 41-Jährige geht fest davon aus, dass es sich dem Unwetter wirklich um einen Tornado gehandelt hat. Viele Baumstämme seien regelrecht „abgedreht“ worden, sagte Stoffers. Der Rüssel des Tornados hat seiner Meinung nach mehrfach auf dem Boden aufgesetzt.

Da sei anhand der Schäden zu sehen. Stoffers betreut sei vier Jahren bei Morungen rund 800 Hektar Privatwald für die Firma Hofos Oldershausen. Bei dem Unwetter sind nach seinen Worten rund 2.000 Festmeter Holz zerstört worden. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter.  (mz)

Hier sind die vom Sturm „abgedrehten“ Bäume zu sehen.
Hier sind die vom Sturm „abgedrehten“ Bäume zu sehen.
Privat