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Untypisches zur 19. Session in der Einzinger «Erdachse»

Von SUSANN SALZMANN 08.02.2010, 18:03

EINZINGEN/MZ. - Die Prinzengarde bot mit ihren rot-weißen Kostümen als Auftakt einen mit vielen Gardeelementen

gespickten Tanz. Die bestens abgestimmte Verbindung von tänzerischer Eleganz, sportlichen Elementen und erkennbarer Freude beklatschten die rund 70 Gäste und forderten laut nach einer Zugabe. "Wir waren alle vorher ganz schön aufgeregt", erzählte Franziska Hofmann, seit schon seit zwölf Jahren beim Gardetanz dabei ist. "Ich bin froh, dass die Schritte alle geklappt haben und wir synchron geblieben sind", freute sich die 21-Jährige.

Getreu ihrem Motto, sich jedes Jahr was Neues einfallen zu lassen, hatten sich die vier Tänzerinnen noch eine besondere Überraschung ausgedacht: Sie wählten Katrin Behm zur Prinzessin und Daniel Gehlmann zum Prinzen. "Katrin denkt sich immer die Choreographie aus und Daniel hilft schon seit Jahren, wenn wir bestimmte Hebefiguren vorführen. Für dieses Engagement haben wir sie zu unserem Prinzenpaar ernannt", verriet Franziska Hofmann. Und Katrin I. gestand: "Es war total überraschend. Ich wusste gar nichts davon." Und Daniel I. erklärte feierlich: "Ich nehme das Amt mit Würde an. So eine Ehre wird einem ja nicht täglich zuteil."

Die Kindertanzgruppe, Zehn- bis Zwölfjährige, hatte ihren Tanz diesmal sogar selbst einstudiert. "Den Kreuzschritt haben wir uns von der Prinzengarde abgeschaut", erzählte Lisa Eckstein. Und Anton Hohnstedter verkündete im Überschwang: "Wir tanzen, bis wir 50 sind."

Der Einzinger Karneval ist tatsächlich etwas Besonderes. "Mehrere Gruppen bereiten was vor. Aber erst bei der Abendveranstaltung erleben die Besucher und alle, die mitmachen, wie das Gesamtprogramm aussieht. Überraschungen gehören natürlich dazu", schilderte Ina Behm. Mit elf weiteren Mitgliedern der "Ü-50-Märchenstunde" präsentierte sie als einer von den sieben Zwergen diesmal "Schneewittchen". "Früher haben wir unsere Show auf die Politik bezogen, jetzt zeigen wir Märchen auf andere, lustige Weise und vertauschten dabei die Geschlechterrollen". Der Gag sei die Stimmungsmusik, gesprochen werde wenig. Und so wurde eben der "Anton aus Tirol" eingespielt, als die Königin (Frank Gehlmann) den Jäger (Harald Kirschmann) zu sich rief. Als der Prinz (Karl-Heinz Trinkler) eintraf, der Schneewittchen (Joachim Behm) mit auf sein Schloss nimmt, ertönte "Ich bin der König von Mallorca".

Natürlich wird in Einzingen Wert darauf gelegt, dass das Publikum kostümiert in der "Erdachse" erscheint. Ein Igelkostüm, getragen von Susanne und Mario Pönitz aus Wolferstedt, wurde in diesem Jahr als bestes Kostüm prämiert. "Mein Vater hat mir seinen Spitznamen ,Igel' vererbt, also haben wir uns dieses Jahr so verkleidet", so Mario. Was der Name zu bedeuten habe, wisse er allerdings nicht. "Gut wie jedes Jahr", lobte Susanne Pönitz das dreistündige Programm, das rund 45 Mitglieder des Heimatvereins gestalteten.

Morgens war sogar schon der Erbsbär (Jens Brodatzki) mit seinem Gefolge durch den Ort gezogen. "Jeder, der herangezogen wurde, musste schon mal den Erbsbär spielen", erinnerte sich Jens' Vater, Klaus Brodatzki. Auch der Vorsitzende des Heimatvereins war schon in diese Rolle geschlüpft und konnte deshalb Jens ein paar wertvolle Tipps geben, wie man am besten mit zusätzlich 15 bis 20 Kilogramm Gewicht klarkommt.