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Über 30 Mal auf die "Hohe Linde" Über 30 Mal auf die "Hohe Linde": Lars Heerdegen möchte den Rekord knacken

Von Joel Stubert 25.05.2017, 06:00
Lars Heerdegen möchte inoffizieller Rekordhalter für die meisten Aufstiege auf die „Hohe Linde“ an einem Tag werden.
Lars Heerdegen möchte inoffizieller Rekordhalter für die meisten Aufstiege auf die „Hohe Linde“ an einem Tag werden. Schumann

Sangerhausen - Lars Heerdegen ist schon etwas aufgeregt, gewissermaßen im Rekordfieber. Denn am Sonntag wird es ernst, wenn die erste Ausgabe der diesjährigen Haldenbesteigungen ansteht. „Ich will versuchen, über 30 Mal auf die Halde zu laufen“, sagt Heerdegen. Damit würde er die Bestmarke von Axel Richter knacken.

Heerdegen nahm an Karwendel-Marsch über mehrere Berggipfel teil

Diesen Wunsch hegt der 45-jährige Röblinger schon länger, genauer gesagt, seit er von der aktuellen Bestmarke las. 2016 wollte er bereits den Rekordversuch starten, hatte aber andere Wettkämpfe, die ihm einen Strich durch die Rechnung machten. So nahm er an einem Karwendel-Marsch, bei dem es auf 52 Kilometern Strecke gilt, mehrere Berggipfel zu überwinden, teil. Am Sonntag nun soll es zwar nicht ganz so hoch hinaus gehen wie in den bayerischen Alpen, dafür macht es aber die Masse der Aufstiege so besonders.

Am Sonntag, 28. Mai, kann von 10 bis 16 Uhr die Abraumhalde „Hohe Linde“ bestiegen werden. Wer möcht, kann auf dem Parkplatz der Schützenkompanie Sangerhausen sein Auto abstellen. Inhaber von Gipfelpässen sollten diese wie gewohnt mitbringen, denn auf dem Gipfel erhält jeder wieder den begehrten Stempel.

Vom 144 Meter hohen Gipfel des heutigen Industriedenkmals eröffnet sich ein überwältigender Panoramablick. Für den Aufstieg zahlen Erwachsene einen Unkostenbeitrag von zwei Euro pro Person. Kinder ab sechs Jahre dürfen in Begleitung Erwachsener den Berg zum halben Preis erklimmen.

„Ich werde mir wohl einen Gipfelpass kaufen und oben auch immer abstempeln lassen“, sagt Heerdegen. Wenn 31 oder mehr Stempel drauf sind, kann er sich inoffizieller Rekordhalter nennen - denn einen offiziellen gibt es nicht.

„Ich werde mir sicherlich eine Kiste Wasser an die Seite stellen oder einen Trinkrucksack aufsetzen, denn es soll ja ganz schön warm werden.“ Müsli-Riegel wolle er sich ebenfalls mitnehmen. „Und vielleicht bekomme ich ja eine Bratwurst“, sagt er lachend.

Von 10 bis 16 Uhr hat er am Sonntag Zeit, bange ist ihm nicht. „Man darf und kann auch nicht hochrennen. Dafür ist es auch zu voll“, sagt Heerdegen. Zügigen Schrittes wolle er den Rekord schaffen, für den er bei jeder Besteigung auf die 144 Meter hohe Halde eigenen Angaben zufolge rund 70 Höhenmeter überwinden muss. Auf die Haldenbesteigung hat er sich sogar ein wenig vorbereitet. „Ich habe in den Weinbergen hier in Röblingen das Bergauf-Laufen geübt“, sagt er. Dreimal pro Woche trainiert er im Freien, genauso oft gibt der Physiotherapeut im Fitnessstudio Kurse, bei denen er auch selbst an der Hantel trainiert.

Heerdegen wird in Five-Finger-Schuhen die Halde in Sangerhausen besteigen

Vorbereitet ist Lars Heerdegen also auf die Haldenbesteigung. Und er hat noch einen Joker dabei - und zwar an seinen Füßen. Denn Heerdegen läuft in Five-Finger-Schuhen. Die Schuhe sollen an den Gang und die Fußbewegung unserer Vorfahren erinnern und kommen ohne Schuhsohle aus. Stattdessen legen sie sich wie eine Hülle um den Fuß, so dass jede Zehe zu sehen ist. „Ich habe drei Jahre gebraucht, um mich anzupassen“, sagt der Physiotherapeut, der in Röblingen das Gesundheitszentrum in der Bahnhofsstraße leitet. Man laufe wie barfuß, was obendrein gesünder für die Füße sei, sagt der Vater einer dreijährigen Tochter. Allerdings, fügt er an, nur bei gesunden Füßen. (mz)