TÜV Hauptuntersuchung TÜV Nord Hauptuntersuchung in Sangerhausen : Jedes achte Auto hat gefährliche Mängel

Sangerhausen - Der ältere Mann mit dem dunkelblauen Pkw atmet auf. Sein sieben Jahre altes Auto ist problemlos durch die Hauptuntersuchung gekommen. Damit ist der Sangerhäuser in guter Gesellschaft, denn insgesamt 77,6 Prozent der Autos, die im vergangenen Jahr an der Station des TÜV Nord in der Straße an der Stollenmühle im Helmepark der Kreisstadt von den Ingenieuren geprüft wurden, hatten überhaupt keine Mängel.
Zusätzlich fanden die Tüv-Sachverständigen bei 9,8 Prozent der Fahrzeuge nur geringe Mängel, so dass insgesamt 87,4 Prozent sofort eine neue TÜV-Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit bekamen. Das geht aus regionalen Zahlen hervor, die die Sachverständigenorganisation jetzt vorstellte.
TÜV klärt auf: Wann gilt mein Auto als verkehrsunsicher?
Bemerkenswert sei aber auch, dass bei immerhin weiteren 12,6 Prozent der Autos erhebliche Mängel festgestellt wurden. Sie mussten umgehend repariert werden, bevor nach einer Nachprüfung die Plakette auf das hintere Kennzeichen und das HU-Siegel in den Fahrzeugschein geklebt werden konnten.
Als völlig verkehrsunsicher sei jedoch kein Auto eingestuft worden, betont der TÜV. Die fünfte Mängelkategorie „gefährliche Mängel“, die erst im Mai dieses Jahres neu eingeführt wurde, habe dagegen noch keine statistische Relevanz.
Als gefährlich wird ein Mangel eingestuft, wenn er eine direkte und unmittelbare Verkehrsgefährdung darstellt, beziehungsweise die Umwelt erheblich beeinträchtigt. Als unmittelbare Verkehrsgefährdung gilt laut TÜV beispielsweise, wenn an einem Fahrzeug alle Bremslichter ausgefallen sind.
Dass die Beleuchtungsanlage von den Autofahrern mitunter stiefmütterlich behandelt wird, zeigt nach Angaben der Sachverständigen auch die Verteilung der sogenannten Mängelgruppen. Hier liegen Defekte an den Lampen oder der elektrischen Anlage vorn.
Gefolgt von Problemen, die zu einer Umweltbelastung führen können wie Schäden an der Auspuffanlage und Problemen an Achsen, Rädern, Reifen und der Bremse. Dabei sei Kontrolle der Beleuchtungsanlage und deren Reparatur in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen, so der Tüv.
Die Sachverständigenorganisation räumt aber ein, dass die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich erneut gesunken ist. Daran hätten auch die Hersteller mit der Entwicklung von zuverlässiger und langlebiger Technik, zum Beispiel den mittlerweile doch recht weit verbreiteten LED-Lampen sicher ihren Anteil.
Thomas Bohlmann, der Leiter der Sangerhäuser TÜV-Station, sagte: „Wir freuen uns über die generelle Entwicklung der Mängelquoten.“ Sie zeigten zum einen, dass die Hersteller Wert auf Langzeitqualität legen.
TÜV rät: Fahrzeug regelmäßig warten lassen
„Die Zahlen belegen aber auch, dass sich die Autofahrer in Zeiten guter Wirtschaftslage mehr um Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge kümmern und fällige Termine zur Inspektion und Instandhaltung wahrnehmen.“
Wer sein Auto regelmäßig in einer Fachwerkstatt warten lasse, habe bei der Hauptuntersuchung weniger Probleme mit seinem Fahrzeug, warb er. Allerdings sollte ein kurzer Check der Beleuchtungsanlage vor Fahrantritt zur Regel werden.
Der durchschnittliche Pkw, der an der Sangerhäuser Tüv-Station geprüft wurde, war übrigens 9,7 Jahre alt und hatte mehr als 110.000 Kilometer auf dem Tacho, teile die Organisation mit. Außer dem Tüv Nord führt die Dekra in Sangerhausen ebenfalls Haupt- und Abgasuntersuchungen durch.
(mz/fs)