Tschernobyl-Kinder von der Kletterwand begeistert
Sangerhausen/MZ/sro. - Die Kinder sind derzeit Gäste des Vereins "Kinderhilfe Tschernobyl Erfurt", der auch 20 Jahre nach dem Reaktorunfall die Notwendigkeit sieht, den Menschen und besonders Kindern der betroffenen Region zu helfen. "Unsere Gastkinder kommen aus den Städten Narowlja und Rogatschow und den in unmittelbarer Nähe befindlichen Dörfern in Weißrussland", erklärt Sigrun Stein, stellvertretende Vorsitzende des Vereins.
Den acht bis 14-jährigen Mädchen und Jungen wird während des Aufenthaltes in Erfurt ein abwechslungsreiches Programm geboten. Sie besuchen Museen, die Ega und gehen baden. "Die Gasteltern achten außerdem auf vitaminreiche und abwechslungsreiche Kost", sagt Sigrun Stein. "Wenn sich die Kinder hier drei Wochen lang in unbelasteter Umgebung aufhalten können, stärkt es nachweisbar ihr Immunsystem."
Durch ihren Kontakt mit der Ergotherapeutin Yvonne Schneidewind kam Sigrun Stein auf die Idee, einen Tag nach Sangerhausen zu kommen. Ihr eigenes Gastkind war bereits mit Udo und Yvonne Schneidewind bei einer Bergtour. Das hat ihm so gefallen, dass mit Hilfe der Mitglieder des DAV Sektion Südharz ein Tag im Kletteratelier für die ganze Gruppe organisiert wurde.
Die Sangerhäuser Alpinisten hatten bereits vor zwei Jahren Kinder aus Tschernobyl eingeladen. Auch diesmal übernahmen sie die Kosten für den Aufenthalt. Während eine Gruppe Gipshände bastelt, versuchen andere Mädchen und Jungen bereits die Wände zu erklimmen. Als Ansporn geht es zunächst eine leicht schräge Wand hinauf. Für jedes Kind, welches das unter der Decke hängende Glöckchen anschlägt gibt es Beifall und es darf sich eine neue Kletterwand aussuchen.
Die Kletterei macht ganz schön hungrig und so klingt der Tag im Kletteratelier mit gemütlichen Beisammensein bei Grillwürstchen aus.