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Tradition mit Feuer und Wärme

05.04.2010, 16:45

SANGERHAUSEN/MARTINSRIETH/HOHLSTEDT/BENNUNGEN/MZ/SRO. - Auch in Kelbra versuchte die Feuerwehr ihr Feuer zu entzünden, aber die Männer und Frauen sind wohl eher zum Löschen da. Im nächsten Jahr wird es besser klappen, wurden seitens der Organisatoren versprochen. Zum elften Mal organisierten die Ortsgruppe des THW und die Feuerwehr in Sangerhausen das Osterfeuer gemeinsam auf dem Platz hinter dem Mafa-Parkplatz.

Viele hundert Besucher kamen, um den Winter endgültig zu vertreiben. "Ich denke, es ist nun bereits zur Tradition geworden", sagte Peter Scholze, Ortsleiter des THW. Die Feuerwehr- und THW-Leute kümmerten sich darum, dass der riesige Holzhaufen brannte, um gute Musik für Jung und Alt und dass niemand hungrig oder durstig blieb. Da kam zum Beispiel der Versorgungstrupp vom THW um Andreas Vater am Grill recht ordentlich ins Schwitzen.

Als I-Tüpfelchen der Veranstaltung gab es erstmals auch ein kleines Feuerwerk. Da wurde der Winter eben nicht nur mit brennenden Holzhaufen, sondern auch noch durch den Krach der Raketen vertrieben. So etwas zieht natürlich die Leute aus nah und fern an: Die am weitesten angereisten Besucher kamen diesmal aus Basel.

Während das Osterfeuer in Sangerhausen schon lichterloh brannte, wurde es im Nachbarort Martinsrieth erst um 20 Uhr angesteckt. Die Einwohner des Helmeortes störte auch der Regen nicht. Sie standen trotzdem gut gelaunt mit Regenschirmen an ihrem Osterfeuerplatz. Die Jugend und die Mitglieder der Feuerwehr organisieren hier seit Ende der 1990er Jahre das Osterfeuer. Routiniert zündete Harald Pagenhardt den großen Reisighaufen an. Wenige Meter daneben gab es für die Kinder ein eigenes kleines Osterfeuer. "Ein paar Tage vor dem Osterfeuer dürfen wir Kinder uns aus dem großen Haufen etwas herausnehmen", sagte Hannes Korpal. Er und Michelle Becker teilten den Platz auf der Bank und unterm Regenschirm mit Jonas Päske und Lotta Schoenemeyer aus Berlin. Unterdessen wachte Mutter Sina Päske über den ungestörten Schlaf des jüngsten Osterfeuerbesuchers, den fünf Wochen alten Julius. "Ostern ist eines der Feste, welches wir gern im Kreis der Familie verbringen", sagte Sina Päske.

Auch im Helmeort Hohlstedt nutzte man das Abbrennen des Osterfeuers zum gemütlichen Beisammensein. "Die Feuerwache in den letzten Tagen hatte sich gelohnt", stellten Lars Hach und Karl-Heinz Royss fest. Sie gehören zu den 26 aktiven Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hohlstedt, die hier das Fest organisieren. Am Samstagabend gaben die Feuerwehrleute nicht nur acht, dass genügend Abstand vom brennenden Haufen gehalten wurde, sondern auch von der Helme, mit ihrem recht hohen Wasserstand.

In Bennungen freuten sich die Osterfeuerbesucher über die gelungene Kooperation zwischen dem Anglern und dem Karnevalsverein. Schließlich lag noch ein großer Teil der Weihnachtsbäume auf dem Haufen, die das Knutfeuer im Januar nicht verbrannt hatte. Nun war ja endliche der Schnee weg und das Holz schön durchgetrocknet, dass alles lichterloh brannte.