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Tourismusverband Tourismusverband Sangerhausen-Südharz: Sachsen-Anhalt-Tag wird eine Herausforderung

Von Helga Koch 04.05.2016, 08:56
Eine Firma aus Brandenburg baut im Europa-Rosarium einen großen Abenteuerspielplatz, im Juni soll er eingeweiht werden.
Eine Firma aus Brandenburg baut im Europa-Rosarium einen großen Abenteuerspielplatz, im Juni soll er eingeweiht werden. Maik Schumann

Sangerhausen - Der Tourismusverband Sangerhausen-Südharz ist ein Vierteljahrhundert alt, die Rosenstadt Sangerhausen GmbH mit dem Verband als einzigem Gesellschafter geht dem 15. Geburtstag entgegen. Und beide haben - samt der Kreisstadt - eine große Herausforderung zu meistern: den Sachsen-Anhalt-Tag im September. Die Hauptsache, sagte Rosenstadt-Geschäftsführer Uwe Schmidt zur Jahreshauptversammlung am Montagabend, sei neben aufwendiger Vorbereitung das Wetter. „Das andere müssen die Sangerhäuser aus dem Herzen selber schaffen.“ Zwischen 120.000 und 150.000 Gäste werden erwartet, so der Verbandsvorsitzende, Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU).

Der heutige Tourismusverband Sangerhausen-Südharz wurde 1990 als Fremdenverkehrsverein durch 42 Mitglieder gegründet, 2007 benannte er sich um. 2001 erfolgte die Gründung der Rosenstadt Sangerhausen GmbH mit dem Sangerhäuser Fremdenverkehrsverein als 100-prozentigem Gesellschafter. Etwa drei Fünftel der knapp 100 Mitglieder stammen aus Sangerhausen, der Rest aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz. Der Verband arbeitet mit zahlreichen Einrichtungen und Verbänden aus der Region und darüber hinaus zusammen. Die Stadt Sangerhausen hat im vergangenen Jahr einen Dienstleistervertrag mit der Rosenstadt Sangerhausen GmbH in Vorbereitung auf das diesjährige Landesfest vom 9. bis 11. September abgeschlossen. Zusätzlich gibt es ein Organisationskomitee. 

Wetter beeinflusst Tourismusbranche

Wie sehr sich das Wetter auf eine Branche wie den Tourismus auswirken kann, haben die knapp 100 Mitglieder des Tourismus-Verbands 2015 zu spüren bekommen. Am ersten Tag des Berg- und Rosenfestes goss es wie aus Kübeln, mehrere Tage war ein Teil des Rosariums nach starkem Windbruch zur Hälfte gesperrt, im August herrschte vorübergehend große Hitze.

Schmidt: „Das sind Ursachen für das Wegbleiben von Spontan- und Tagesreisenden.“ Die kommen ja auch nicht nur ins Rosarium, sondern besuchen weitere Ausflugsziele, gehen essen, übernachten. Die Besucherzahl im Rosarium sei während der Hauptrosenblüte von Juni bis August weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, bedauerte Schmidt: Rund 96.500 Gäste kamen im Vorjahr von April bis Oktober in den Rosengarten, 10.000 weniger als im Jahr zuvor, 20.000 weniger als 2013.

Positive Entwicklung in Wettelrode

Positiv hat sich hingegen die Besucherzahl im Wettelröder Erlebnis-Zentrum Bergbau Röhrigschacht entwickelt. Knapp 26.000 Gäste kamen 2015. Das waren zwar 2.000 weniger als im Vorjahr. Doch der „Angebots-Dreiklang“ aus Schaubergwerk, Bergbaumuseum und Bergmannsklause sei trotz der leicht rückläufigen Besucherzahl eine gute Grundlage für den Erlebnistourismus, begründete Schmidt. Das mache das Thema Bergbau für unterschiedlichste Zielgruppen interessant.

Laut Statistik haben 2015 in den zum Verband gehörenden Hotels, Pensionen und bei Privatvermietern über 21.000 Gäste übernachtet und sind durchschnittlich knapp zwei Tage geblieben. Allerdings ist die Zahl der Gästebetten nach der Schließung des Oberröblinger Hotels „Zum Löwen“, des Hotels „garni West“ und einer Pension innerhalb von zwei Jahren um über 50 auf etwa 300 zurückgegangen. Im Vorjahr standen knapp 42.000 Übernachtungen zu Buche. Eine Erweiterung des Übernachtungsangebotes durch das Engagement von Investoren zeichne sich nicht ab, so Schmidt. Deshalb arbeite man mit dem Stolberger Naturresort Schindelbruch zusammen, dort bestünden Kapazitäten im hochpreisigen Sortiment.

Problem Walkmühle

Trotz knapper Finanzen werde sich die Stadt bis zum Sachsen-Anhalt-Tag und darüber hinaus weiter zum Positiven verändern, sagte Poschmann und zählte mehrere Beispiele auf. Problematisch sei jedoch das Naherholungsgebiet Walkmühle, dafür gebe es keine Fördermittel. Außerdem fehle noch immer das touristische Leitsystem; es gebe Probleme mit den Standorten der Schilder und den Förderbedingungen. Das Hotel-Leitsystem, knüpfte Schmidt an, könne erst danach folgen.

Er hoffe auf die Zusammenarbeit und Unterstützung der Standortmarketinggesellschaft des Kreises, die nach praktikablen Möglichkeiten suche: „Wir bleiben am Ball.“ Und die Hinweisschilder auf mittlerweile geschlossene Hotels, regte Verbandsgeschäftsführerin Birgit Exner an, sollten nun doch entfernt werden. (mz)