Torismus Torismus: Wandern im Adamskostüm von Dankerode nach Wippra
Sangerhausen/MZ. - neun Kilometer langen Wanderstrecke zwischen Dankerode und Wippra aufgestellt werden sollen. Ist das passiert, könnte der "Harzer Naturistenstieg" als erster Nacktwanderweg der Region eingeweiht werden. Dafür sucht Initiator Heinz Ludwig aus Dankerode allerdings noch eine mutige Truppe, die im Adamskostüm vom Dankeröder Campingplatz bis zur Wippraer Talsperre und zurückwandert. Wobei Mut vor allem deshalb nötig scheint, weil das Medieninteresse gigantisch ausfallen dürfte.
Gastwirt Heinz Ludwig, der in Dankerode den Fünf-Sterne-Campingplatz "Panoramablick" und die "Linde" betreibt, hatte die Idee schon vor einiger Zeit ins Spiel gebracht. Doch was vielleicht anfangs gar nicht hundertprozentig ernst gemeint war und wohl nur als Schnapsidee aufgenommen wurde, empfanden die Anhänger des FKK-Wanderns als tolles Angebot. Freilich, der Vorschlag sorgte auch für helle Aufregung.
"Inzwischen hat sich die Stimmung im Dorf wieder beruhigt", ist Ludwig zufrieden. Die behördlichen Genehmigungen hat er längst eingeholt. Und staunt, wie sich die Anfragen aus den verschiedensten Ecken und Enden Deutschlands häufen und wie bekennende Nacktwanderer und Naturisten in Internetforen lang und breit die bevorstehende Eröffnung des Weges diskutieren.
Auch die Leute vom Fernsehen ließen sich das hübsche Thema nicht entgehen. Außenseiter-Spitzenreiter-Moderator Hans-Joachim Wolfram "hat für die Filmaufnahmen extra ein paar hübsche Mädels zum Wandern mitgebracht. Die haben dreieinhalb Stunden gedreht", frohlockt der Gastwirt. "Das ist eine gute Werbung!"
Auch in Wippra ist man gespannt, wie sich die Sache entwickelt - obwohl die FKK-Wanderer eigentlich nur bis zur Talsperre am Ortseingang unterwegs wären. "Sie laufen schon fleißig", weiß die Wippraer Ortschaftsbürgermeisterin Monika Rauhut (CDU). Denn die Wippraer sind selbst als wanderlustiges Völkchen bekannt, und dass der künftige Nacktwanderweg gelegentlich schon mal von einigen FKK-Wanderern getestet wird, spricht sich schnell rum.
In Dankerode sei inzwischen eine 20-köpfige Wandergruppe zu Gast gewesen, berichtet Ludwig. "Die Leute kamen aus fast ganz Deutschland. Auch so habe ich schon einige Leute auf dem Weg langgeschickt." Um das außergewöhnliche Angebot bekannter zu machen, will der Dankeröder im September zur Messe in Düsseldorf die Werbetrommel rühren. Aber vielleicht ist das dann schon gar nicht mehr nötig.