Tiergeschichte Tiergeschichte: Huhn 23 Tage ohne Wasser und Futter
Berga/MZ. - Heidelinde Hoffmann aus Rottleberode muss sich keine Sorgen machen, dass ihr die Eier von glücklichen Hühnern mal ausgehen. Sie wird nämlich regelmäßig von ihren Eltern mit frischen Exemplaren beliefert.
Ihre Eltern - das sind Fritz und Else Waletzki aus Berga - besitzen vier anhängliche und neugierige Hühner, die auch ganz emsig Eier legen. Kein Wunder - bei diesem Auslauf, bei diesem frischen Grün und gutem Futter und dieser liebevollen Betreuung. Die vier Hühner bedankten sich, so verriet es Heidemarie Hoffmann der MZ, im letzten Jahr mit sage und schreibe 1 120 Eiern.
Nun war es bei den Waletzkis so, dass ein bisschen gebaut wurde. Tür und Tor standen hin und wieder auf, aber ein waches Auge war immer da, um aufzupassen, dass keines der Hühner abhanden kommt.
Am 13. Dezember legten die Bauarbeiter abschließend Hand an, aber da passierte es dann auch: Ein Huhn verschwand. "Obwohl mein Vater ganz intensiv gesucht hat, das Huhn blieb unauffindbar", so Frau Hoffmann. Was blieb, war Bedauern über den Verlust der fleißigen Legehenne.
Nun gut: Die Waletzkis wohnen im Gebäude der Gemeindeverwaltung. Im dortigen Hof befinden sich noch Toilettenräume, die allerdiungs selten benutzt werden und auch nicht beheizt sind.
Aufgrund der anhaltenden Kälte wollte Fritz Waletzki, so verrät es seine Tochter, vorsichtshalber etwas Salz in die Toiletten streuen, damit sie nicht einfrieren. Als er die Außentür aufschloss, wunderte er sich über einige Federn, die im Gang herumlagen. Er öffnete die nächste Tür zu einer der Toiletten und fand - na was wohl - die vermisste Legehenne! Vermutlich war sie aus Neugier hineinspaziert und irgend jemand hatte sie versehentlich und unbemerkt eingesperrt.
Kaum zu glauben, aber wahr - das Tier lebte. Scheinbar nur noch aus Knochen, Haut und Federn bestehend lief die Henne an Fritz Waletzki vorbei zum gewohnten Futterplatz, um ihren großen Durst und Hunger zu stillen. Denn 23 Tage ohne Futter und Wasser - da grenzt es schon an ein kleines Wunder, dass das Huhn das überlebt hat. Um so größer war natürlich die Freude bei den Waletzkis in Berga, die ihren Zögling nun wieder aufpäppeln können. Zum Dank gibt das Tier ganz besonders viele Eier.