Thyratalbrücke bei Berga Thyratalbrücke bei Berga : Drei Selbstmorde in den vergangenen Jahren

Berga - Von der im Jahr 2005 eingeweihten und bis zu 40 Meter hohen Thyratalbrücke der Südharz-Autobahn bei Berga sind in den vergangenen Jahren drei Menschen in den Tod gesprungen. Das geht aus der Statistik der Polizei und Recherchen der MZ hervor. Zuletzt stürzte sich vergangene Woche eine 45-jährige Nordhäuser Ärztin von der Brücke in den Tod. Im Juli vergangenen Jahres hatte sich dort ein Mann das Leben genommen. Im Jahr 2007 gab es einen ähnlichen Vorfall, bei dem ein 25-Jähriger starb.
Bauliche Veränderungen an der Brücke, um solche Selbstmorde zu verhindern, wird es nach Angaben der zuständigen Landesstraßenbaubehörde in Halle aber nicht geben: „Die Frage ist, wo wir dabei anfangen sollten“, sagte eine Sprecherin der Behörde. „Wir können schlecht alle Brücken gegen derartige Vorfälle sichern. Vergleichsweise müssten dann auch entsprechende Vorkehrungen bei Hochhäusern oder Eisenbahngleisen getroffen werden.“ Das Ganze sei ein Problem, das die Straßenbauverwaltung leider nicht lösen könne. „So schlimm, wie so etwas im Einzelfall auch ist.“ Allein zwischen den Autobahnabfahrten Heringen und Roßla gibt es drei weitere große Autobahnbrücken. Generell ist die Zahl der Selbsttötungen im Landkreis aber rückläufig. Hatte es 2012 insgesamt 31 Suizide gegeben, waren es 2013 in Mansfeld-Südharz 25. Im Jahr 2014 wurden 19 registriert. Die Zahlen für das vergangene Jahr liegen nach Angaben des Statistischen Landesamtes noch nicht vor. Sie sollen erst im Sommer veröffentlicht werden. (mz)
Wer Selbstmordgedanken hegt, sollte sich unbedingt Hilfe holen. „Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber“, raten Experten. Eine Möglichkeit, das anonym zu tun, ist die Telefonseelsorge: Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr kostenlos erreichbar. Die Rufnummern lauten 0800/1 11 01 11 und 0800/1 11 02 22.