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Talsperre Kelbra Talsperre Kelbra: Helmestausee trägt deutlich weniger Wasser

Von Helga Koch 18.06.2019, 10:36

Kelbra - Täuscht der Eindruck, dass weniger Wasser als sonst um diese Zeit im Kelbraer Stausee ist?

Wohl nicht, denn laut Internetseite des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft befinden sich zurzeit rund elf Millionen Kubikmeter Wasser im Staubecken.

Das sind immerhin etwa 83 Prozent der Wassermenge, die mit zwölf Millionen Kubikmetern als sogenannter Sommerstau ausgewiesen werden, also etwa ein Sechstel weniger.

Wasserstand optimal

„Der Chef vom Seglerverein hat mich auch schon deshalb angeschrieben“, sagt Burkhard Henning, der Direktor des Landesbetriebes. Der Wasserstand sei aber optimal, weil immer wieder Wasser dazukommt.

Es handle sich nicht um eine außergewöhnliche Situation. „Die Wasserstände können nicht konstant auf zwölf Millionen Kubikmetern bleiben, weil immer wieder Wasser dazukommt.“

Wie Henning erklärt, werde die Talsperre so bewirtschaftet, dass sie zum Winter abgelassen und kurz vorm Frühjahr wieder gefüllt wird - und zwar mit zwölf bis 13 Millionen Kubikmetern Helmewasser.

Dann beginne sich der Wasserstand natürlich zu verändern; durchs Verdunsten und Versickern sinke der Pegel, durch Regen steige er. Es werde aber nichts abgelassen, um den Wasserstand abzusenken, betont Henning.

Dass sich die Talsperre momentan im Betriebszustand „Speichern“ befinde, bedeute, dass sie bereitsteht, um Wasser aufzunehmen.

Vom Erholungs- zum Vogelschutzgebiet

Ursprünglich sei die Talsperre als reine Hochwasserschutzanlage in der Goldenen Aue gebaut worden, zu DDR-Zeiten seien zusätzlich die Nutzung als Erholungsgebiet und der Fischbesatz hinzugekommen. Inzwischen lägen nach dem Hochwasserschutz die Bedeutung als Vogelschutz- und Natura-2 000-Gebiet an zweiter Stelle.

„Wir werden den Bewirtschaftungsplan in den kommenden Monaten mit allen Betroffenen evaluieren, um den Nutzungsansprüchen optimal gerecht zu werden“, sagt Henning. (mz)