Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Am Schollgymnasium werden Zukunftspläne geschmiedet

Sangerhausen - Die Nachricht kam noch am späten Abend: Stände aufgebaut, ein Café eingerichtet, Planänderungen vollzogen. Da musste Jens Peter, Leiter des Schollgymnasiums lächeln, als er auf sein Handy blickte. „Unser Schulelternrat hat es wieder geschafft“, freut er sich.
Eltern engagieren sich im Elternrat und im Förderverein
Denn einfach sei es nicht gewesen, für den Tag der offenen Tür am Samstag ein neues Konzept zu finden. Niemand weiß das besser als Heike Nebel, Mutter eines Sohnes, engagiert in Elternrat und Förderverein. Eine Tombola, so wie bisher, darf es nicht mehr geben. „Fällt unter die Kategorie Glücksspiel“, erklärt sie. Stattdessen gibt es jetzt ein Café ohne feste Preisliste. Wer zum Tag der offenen Tür Hunger bekommt, gibt eine kleine Spende. „Und so kommen wir gleich mit unseren Eltern ins Gespräch“, freut sich Nebel. Geht es um das Gymnasium, spricht sie manchmal vom „zweiten Zuhause“.
Tests werden auf Papier geschrieben, Hefter gibt es noch, sagt Lehrerin Anna Engelhardt. Doch bald wird am Geschwister-Scholl-Gymnasium die vierte Klasse mit Laptops lernen. „Die Kinder motiviert das“, so Engelhardt. Mittlerweile habe sich das Lernprogramm bewährt, Fächer, die ohne Computer unterrichtet werden, gibt es kaum noch. Ein Laptop kostet etwa 600 Euro, pro Jahrgang wird auf Elternwunsch eine Laptopklasse zusammengestellt. Im ersten Halbjahr findet noch weitgehend klassischer Unterricht statt. (lwö)
„Diese Eltern gehören zum Inventar“, meint Jens Peter. Und die meisten von ihnen sind nicht nur im Elternrat, sondern auch für den Förderverein unterwegs. Natürlich wird da auch der Tag der offenen Tür genutzt, um neue Helfer zu gewinnen: Mitgliederzahlen wurden längst auf 200 verzehnfacht, versichert der Schulleiter, und Heike Nebel zählt auf, was mit den Spenden geplant ist. „Wir brauchen dringend neue Sitzmöbel für den Pausenbereich“, sagt sie.
Und vor der Mensa sei noch ein „weißer Fleck“, wo Platz für weitere Sofas und Tische wäre. „Wir wollen ja unseren Kindern etwas Gutes tun, denn irgendwie hängen auch wir an dieser Schule.“ Doch nicht nur zum Tag der offenen Tür kommen die Elternvertreter mit anderen ins Gespräch. Neuerdings sind sie auch auf der Schulhomepage vertreten. So, wie bald alle Arbeitsgemeinschaften der Schule. Denn durch einen neuen Schulserver geht das Scholl einen weiteren Schritt in Richtung digitales Zeitalter.
Neue Homepage des Geschwister-Scholl-Gymnasiums geht bald online
Kunstlehrer stellen Schülerarbeiten ins Netz, Chor und Theater berichten dort von ihren Auftritten. „Und auch wir sind jetzt dabei“, freut sich Elftklässlerin Katja Klaube. Ihre AG „Schule ohne Rassismus“ gehört zu den kleinsten des Hauses. Gerade einmal sieben Mitglieder organisieren Vorträge und Projekttage. „Leider ist es schwierig, neue Leute zu finden“, bedauert Katja. „Aber ich sage immer, es ist schöner, selbst etwas gegen Probleme zu machen, als nur darüber zu reden.“
Noch kleiner ist nur die Gruppe, die sich um den Internetauftritt der Schule kümmert: Lehrerin Katrin Hartung und vier Jungen, die Medien-AG. Ihre neue Homepage wird bald ans Netz gehen. Einen Youtube-Kanal und eine Facebook-Seite hat das Scholl bereits. Sogar für den Verein „Armer Kasten“ haben Schüler den Webauftritt erstellt. „Meine Kenntnisse aus der Laptopklasse helfen da sicher“, glaubt Noel Schulter, der erst neu dabei ist. Seit drei Jahren läuft am Scholl das Experiment mit den Lerncomputern, über das sich viele Eltern zum Tag der offenen Tür informierten. Rund 30 Fünftklässler könnten, wenn sich ihre Eltern dafür entscheiden, im neuen Schuljahr völlig digital lernen.
Übrigens läuft auch die Essensbestellung vom heimischen Computer aus. Und weil der Förderverein gesünderes Mittagessen wollte, ist das Scholl die erste Schule im Landkreis, an der die Volksküche, die das Essen liefert, eine Salatbar ausprobiert. (mz)
