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Atemberaubendes Himmelsschauspiel Starke Polarlichter über Sangerhausen und Mansfeld-Südharz

In der Nacht vom 10. zum 11. Oktober sind am Himmel über Mansfeld-Südharz auch mit bloßem Auge kräftige Polarlichter zu sehen gewesen.

Von Grit Pommer Aktualisiert: 11.10.2024, 11:55
Am 10. Oktober zwischen 22.30 und 0 Uhr waren über Sangerhausen sehr starke Polarlichter zu sehen.
Am 10. Oktober zwischen 22.30 und 0 Uhr waren über Sangerhausen sehr starke Polarlichter zu sehen. Foto: Grit Pommer

Sangerhausen. - Für Freunde von Naturschauspielen sind es sehr aufregende Stunden gewesen: In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober waren am Himmel über Mansfeld-Südharz sehr kräftige und farbenfrohe Polarlichter zu beobachten. Ursache war ein starker Sonnenwind, der Teilchen in großer Masse und Geschwindigkeit in Richtung Erde schleuderte.

Bereits am frühen Abend erreichte der Kp-Index am Standort Sangerhausen Werte, die in Richtung 7 gingen und damit einen starken Sonnensturm anzeigten. Der Index reicht von 0 bis 9 und beschreibt die Störung des Erdmagnetfeldes durch den Sonnenwind.

Gegen 22.45 Uhr war das spektakuläre Leuchten auch mit bloßem Auge sehr deutlich zu sehen.
Gegen 22.45 Uhr war das spektakuläre Leuchten auch mit bloßem Auge sehr deutlich zu sehen.
Foto: Grit Pommer

Zwischen 20 und 21 Uhr war über Sangerhausen teilweise schon mit bloßem Auge ein rötliches Leuchten am Himmel zu sehen. Fotos, die mit etwas längerer Belichtungszeit aufgenommen wurden, zeigten zu diesem Zeitpunkt bereits kräftige Polarlichter, die sich allmählich wieder abschwächten.

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Zwischen 22.30 Uhr und 0 Uhr lebte der Teilchensturm dann noch einmal deutlich auf. Der Kp-Index stieg auf 8,33 und über Sangerhausen zeigten sich außergewöhnlich starke rote und grüne Polarlichter, die am Himmel auch immer wieder lebhafte Vorhänge aus leuchtenden Streifen bildeten.

Nüchterne Physik sorgt für aufregendes Schauspiel

Hinter der Magie der Polarlichter steckt nüchterne Physik. Der Sonnensturm schickt hochenergetische Teilchen in Richtung Erde. Deren Magnetfeld lenkt sie meist in Richtung der Pole ab, so dass die Lichter in der Regel nur in sehr weit nördlichen oder südlichen Breiten zu sehen sind.

Nur bei besonders starken Sonneneruptionen ist der Zustrom so heftig, dass die Teilchen auch in größerer Entfernung von den Polen in die Erdatmosphäre gelangen und mit ihrer Energie die Teilchen dort in einen angeregten Zustand versetzen. Bei der Rückkehr in den Grundzustand senden sie Licht aus. Treffen die Sonnenteilchen in der Atmosphäre auf Sauerstoff, dann leuchtet der Himmel grün oder rötlich, das Zusammentreffen mit Stickstoff sorgt für violettes Licht.