Städtische Wohnungsbaugsellschaft Städtische Wohnungsbaugsellschaft : Neue Balkone werden in der Lindenstraße 25 angebaut

Sangerhausen - An dem Sechsgeschosser in der Lindenstraße 25 in Sangerhausen wird gebaut. Seit dem Sommer schon, aber am Donnerstag wurde der Schlusspunkt gesetzt - mit einer nagelneuen Balkonanlage. Ein Riesenkran kündete schon von weitem von den aktuellen Bauarbeiten. Er hievte die 1,8 Tonnen schweren Platten und andere Einzelteile nacheinander um die Hausecke und dann, dirigiert von den Kollegen, in die Höhe. Stück für Stück wuchs die Konstruktion.
Nagelneue Balkone für ebenso nagelneue Wohnungen an dem ehemaligen Mittelganghaus der Städtischen Wohnungsbaugsellschaft (SWG). 120 Ein-Raum-Wohnungen gab es hier einmal. Jetzt sind es noch 66. Nagelneue Wohnungen in einem Wohnblock aus dem Jahr 1975? Wie geht das denn?
Ein-Raum-Wohnungen verwandeln sich in Zwei-Raum-Wohnungen
Projektleiter Eberhardt Zeughardt von der SWG erklärt das: Die Zwei-Raum-Wohnungen, die dort in der Lindenstraße jetzt einen Balkon bekommen, habe es vor ein paar Wochen in der Form noch gar nicht gegeben. Das seien nämlich zwölf Ein-Raum-Wohnungen gewesen, erzählt er. Ein-Raum-Wohnungen lassen sich aber heutzutage nur noch schwer an den Mann bringen. Die Mieter suchen größeren Wohnraum und wollen vor allem getrennte Wohn- und Schlafräume haben. Schicke Zwei-Raum-Wohnungen zu gestalten, das sei in der Lindenstraße 25 ganz gut gelungen, findet Zeughardt während er sich dafür begeistert, wie die thüringische Firma die Balkone anbringt. Das Besondere an den neuen Balkonen sei, dass es dort auch Elektroanschlüsse gebe und eine Lampe installiert sei.
„Sieht das nicht schick aus?“, fragt er stolz. Dann macht er auf die Fensterfront an der Giebelseite aufmerksam: „Die ist neu. Die Küchen haben jetzt Fenster.“ Zeughardt redet sich in Begeisterung. Er habe nämlich überlegt, wie er in die kleinen Küchen Licht hineinbringen könnte. „Eine Durchreiche war schon nicht schlecht, hat aber nicht den gewünschten Effekt gebracht.“ Da die Statiker grünes Licht gaben, konnten Fenster in die Betonplatten geschnitten werden. „Das hätten jetzt am liebsten alle Mieter gern. Funktioniert aber nicht überall“, weiß der Fachmann. Übrigens: Alle der neu entstandenen 51 Quadratmeter großen Zwei-Raum-Wohnungen sind bereits vermietet. „Die Nachfrage ist riesig“, so Zeughardt. 230.000 Euro kostete die aktuelle Baumaßnahme an dem Gebäude.
Weitere Baumaßnahmen der SWG
Nicht nur in der Lindenstraße packte die Wohnungsgesellschaft in diesem Jahr Projekte an. Das Aufwendigste freilich ist der Bahnhof, der jetzt wieder ein ansehnliches Tor zur Kreisstadt geworden ist.
Der größte Brocken, den die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) in diesem Jahr stemmte, war ohne Zweifel der Bahnhof in Sangerhausen. Innerhalb von 16 Monaten hatte die SWG das denkmalgeschützte Haus aus dem Jahr 1963 umbauen und sanieren lassen. Rund sieben Millionen Euro, darunter viel Fördergeld, flossen in das Gebäude. (mz)
Dafür mussten zwar andere große Projekte zurückstecken, in den Wohnungsbestand investiert wurde aber dennoch.
Wie von Ramona Schlaack, Marketingmitarbeiterin der SWG, zu erfahren war, wurde in der Ewald-Gnau-Straße 9 bis 13 in diesem Jahr eine neue Heizungsanlage eingebaut. „Da haben wir unseren Mietern ganz schön was abverlangt“, gibt Schlaack zu, freut sich aber, dass die Arbeiten nun bald zu einem Abschluss kommen werden. Dort in der Gnaustraße seien auch die Treppenhäuser saniert worden. Auch wurden die Stromanschlüsse in den Häusern geändert. „Bisher wurde dort mit Gas gekocht, jetzt haben die Wohnungen Elektroherde“, so die SWG-Sprecherin. 450.000 Euro investierte die SWG dort.
Saniert wurde auch im Hochhaus, der Karl-Marx-Straße 48. Dort wurden zwei Ein-Raum-Wohnungen zu einer Zwei-Raum-Wohnung zusammengelegt. „Das handhaben wir dort schon seit Jahren so, dass wir Stück für Stück in dem Haus sanieren und leerstehende, nebeneinanderliegende Wohnungen zu einer Zwei-Raum-Wohnung zusammenlegen.“ Im Hochhaus war es ursprünglich so, dass sich zehn Mietparteien sogar eine Dusche auf dem Flur teilten. „Das ist nicht zeitgemäß“, sagt Schlaack. Kosten hier: 110.000 Euro. (mz)
