SSV 1882 Klostermansfeld SSV 1882 Klostermansfeld: Neues Heim für Sportler
Klostermansfeld/MZ. - Mit etwas Abstand betrachtet, ist Peter Günther selbst erstaunt, was er und die Mitglieder des Spiel- und Sportvereins 1882 Klostermansfeld in nur rund einem Jahr geschaffen haben. Als Vereinsvorsitzender hat er auf einer langen Liste die Arbeitsstunden der Mitglieder beim Bau des neuen Sportlerheimes festgehalten.
"Wenn ich zusammen rechne, kommen wir auf mehr als 3 000 freiwillige Stunden, die von 58 unserer 102 Mitglieder in den vergangenen Wochen und Monaten geleistet worden sind", sagte er und verschweigt dabei, dass er selbst mit rund 800 Stunden die Spitze hält. Aber das ist für ihn als Vorsitzenden selbstverständlich.
Zur Vorgeschichte: Die Fußballer waren seit 1977 in einer prekären Situation, denn das Sportlerheim war baufällig und nicht mehr bewirtschaftet. Ihnen blieben nur zwei kleine Umkleidekabinen in einer ehemaligen Bauarbeiterunterkunft mit lediglich zwei Toiletten und Waschbecken. Als dann 1999 der Sportplatz saniert wurden, standen auf dem Ausweichplatz zwei Bauwagen zur Verfügung. "Danach ging es uns darum, endlich wieder ordentliche Möglichkeiten für unseren Freizeitsport zu schaffen", sagte Günther.
Zunächst waren es sechs alte Bürocontainer, die im Jahr 2000 für einen ersten Lichtblick sorgten. Dann haben die Sportler zu Spaten, Schaufel und Spitzhacke gegriffen und die Gräben für Erdgas- und Wasserleitung sowie Stromkabel ausgehoben. Denn die Pläne für das künftige Sportlerheim waren gedanklich schon fertig. Dann gelang am 11. August 2001 der große Wurf mit der Beschaffung von weiteren 16 Containern, die mit den anderen kombiniert werden sollten. Aber noch fehlten einige Genehmigungn, die Günther mit unendlicher Beharrlichkeit, vielen Laufereien und persönlichen Vorsprachen dann alle so nach und nach eingeholt hat. Zwar lief in dieser Zeit der Spielbetrieb weiter, "aber mit zwei Umkleidekabinen konnten wir kein Turnier veranstalten und nicht einmal den Damen eine eigene Toilette bieten", beklagte Günther den nun überwundenen Zustand. Denn inzwischen ist unheimlich viel geschaffen worden. Die 20 Container sind zu einem Sportlerheim kombiniert, das sich sehen lassen kann. Entstanden ist ein Vereinsraum für rund 20 Personen. Vier Umkleideräume, je zwei für die eigenen und die Gastmannschaften, ermöglichen nun auch die Ausrichtung von Turnieren. Eingebaut sind auch die sanitären Anlagen für Damen und Herren. Ergänzt wird das von einem Schiedrichter- und einem Geräteraum.
Lediglich an den Duschräumen wird noch gearbeitet. Sie sollen nach bis Jahresende fertig werden und jeweils vier Duschen und drei Waschbecken enthalten. "Dann werden wir unser Sportlerheim ganz offiziell mit einer zünftigen Feier einweihen", sagte Günther.
Stattfinden soll die Fete in der Vereinsgaststätte. Denn Günther ist nebenbei auch noch Gastwirt ehrenhalber. Auf ihn ist die Schankgenehmigung für den rund 60 Personen fassenden Gastraum ausgestellt. Hinter dem Tresen oder in der Küche ist er jedoch sehr selten zu finden, denn dafür bleibt ihm bei dem gesamten Organisationsaufwand viel zu wenig Zeit. "Mehrere unserer Mitglieder haben sich einen Gesundheitsausweis besorgt und wechseln sich in der Küche und am Ausschank ab", erklärte er. "Das klappt reibungslos. Wir haben im Vorstand auch großen Wert auf äußerst moderate Preise gelegt."
Gekostet hat der Auf- und Ausbau der 20 Container insgesamt rund 65 000 Mark. Davon haben die Gemeinde 13 000 Mark zugeschossen und der Landkreis 21 600. Den Rest hat der Verein selbst aufgebracht, zu einem großen Teil auch aus Spendengeldern. "Das Geld ist fast ausschließlich für Material und Transportkosten ausgegeben worden", erklärte Günther. "Denn die Arbeiten sind bis auf die abnahmepflichtigen Anschlüsse durchweg von unseren Mitgliedern ausgeführt worden."
Aber die Mühen seien damit noch nicht zu Ende, teilte der Vorsitzende mit. In Kürze treten die Mitglieder zum nächsten gemeinsamen Arbeitseinsatz an. Dann beginnt der Abriss des alten Sportlerheims und der Kegelbahn. Dort sollen Parkplätze hin sowie ein Spiel- und Freizeitplatz.