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Sozialdienst in der Helios-Klinik Sozialdienst in der Helios-Klinik: Damit die Entlassung klappt

Von Beate Thomashausen 15.03.2017, 12:25
Karen Helmbold-Laue, Ines Schmidt und Antje Walther bei der Teambesprechung
Karen Helmbold-Laue, Ines Schmidt und Antje Walther bei der Teambesprechung Maik Schumann

Sangerhausen - „Die Entlassung beginnt mit der Aufnahme des Patienten“, sagt Karen Helmbold-Laue. Sie ist Leiterin des Sozialdienstes in der Sangerhäuser Helios-Klinik. Sie und ihre drei Kolleginnen sind grundsätzlich gesehen erst mal für jeden Patienten zuständig, der ins Krankenhaus kommt. „Aber nicht jeder braucht unsere Hilfe“, sagt Helmbold-Laue. „Zum Glück.“ Denn Aufgabe des Sozialdienstes ist es, denjenigen Patienten zu helfen, die nach einem Krankenhausaufenthalt nicht mehr oder noch nicht wieder alleine ihren Alltag meistern können.

Sozialdienst in Sangerhausen: Schnittstelle zwischen stationärer Versorgung und der ambulanten Versorgung

Onkologie und onkologische Sprechstunde, Intensivstation, Neurologie, psychiatrische Tagesklinik sowie die zentrale Patientenaufnahme sind Helmbold-Laues „Betätigungsfeld“. Sie und ihre drei Kolleginnen, die in Teilzeit beschäftigt sind, haben sich so organisiert, dass jede für bestimmte Klinikbereiche zuständig ist. Das habe sich als effektiv herausgestellt. Denn tatsächlich haben sie eine Menge zu tun. Allein die Anzahl der Anträge auf Reha-Kuren nach einem Krankenhausaufenthalt belaufe sich auf etwa 300 in jedem Jahr. Und das ist nur ein Teil der Arbeit des Sozialdienstes.

„Wir verstehen uns als die Schnittstelle zwischen stationärer Versorgung und der ambulanten Versorgung“, erklärt die Sozialdienstleisterin. Das heißt, jede Menge Telefonate und persönliche Gespräche zu führen - mit den Patienten, ihren Angehörigen, aber auch mit Reha-Kliniken, ambulanten Pflegediensten, Kurzzeitpflegeeinrichtungen und Pflegeheimen. Die meisten Patienten, die von den Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes betreut werden, seien bereits in Rente, benötigen zum Beispiel nach dem Krankenhausaufenthalt Hilfsmittel wie Rollatoren oder einen Rollstuhl. Aber bei weitem nicht nur Senioren werden von den Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes am Krankenbett aufgesucht. „Eine Anschlussheilbehandlung kann ja auch für einen jüngeren Patienten nötig werden, und der Antrag wird durchaus auch schon im Krankenhaus gestellt.“ Aber auch Alleinerziehenden hilft der Sozialdienst wenn nötig, wenn zum Beispiel die Unterbringung von Kindern zu klären ist, eine Haushaltshilfe nötig wird oder ein pflegebedürftiger Angehöriger zu versorgen ist.

„Angehörige fühlen sich da oft hilflos und sind ganz froh, wenn wir sie ein wenig an der Hand nehmen und sie ein Stück begleiten“, sagt Helmbold-Laue. „Für die meisten ist es ja das erste Mal, dass sie einen Pflegeheimplatz beantragen oder sich Knall auf Fall um die Betreuung ihrer Lieben kümmern müssen. Und dafür sind wir da, dass dann niemand allein dastehen muss.“ Allerdings, gibt Helmbold-Laue zu, sei es gar nicht so einfach, in der Sangerhäuser Region Knall auf Fall einen Pflegeheimplatz zu finden. „Vor allem was Kurzzeitpflegeplätze anbelangt, die die ersten 28 Tage nach dem Klinikaufenthalt überbrücken helfen, müssen wir weiter entfernt suchen.“ Im Mansfelder Raum werde man schon eher fündig. Manchmal lasse es sich aber auch nicht umgehen, in einem Umkreis von 40, 50 Kilometern nach einem Kurzzeitpflegeplatz zu suchen.

Helios-Klinik Sangerhausen: 14.700 stationäre Patienten pro Jahr

Mit 246 Betten und elf Fachbereichen versorgt die Helios-Klinik Sangerhausen jährlich rund 14.700 stationäre und 26.500 ambulante Patienten der Region. Die Sangerhäuser Klinik ist eines von 20 Basiskrankenhäusern in Sachsen-Anhalt.

Im Helios-Bildungszentrum in Oberröblingen werden jährlich 20 junge Männer und Frauen zu Gesundheits- und Krankenpflegern ausgebildet. Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit dem Staatsexamen.

Die Helios-Kliniken versorgen bundesweit jährlich mehr als 4,7 Millionen Patienten, davon rund 1,3 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über rund 35.000 Betten und beschäftigt rund 71.000 Mitarbeiter. (mz)