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Sozialausschuss Kelbra Sozialausschuss Kelbra: Suchtklinik beschreitet neue Wege

Von karl-heinz klarner 03.07.2013, 11:48

kelbra/MZ - Die Barbarossa-Klinik in Kelbra beschreitet mit der Therapie von suchtkranken jungen Müttern und Familien mit Kindern neue Wege in Sachsen-Anhalt. „Wir sind meines Wissens nach die einzige Klinik in Sachsen-Anhalt, die das in dieser Form anbietet“, sagte Dr. Hans Schleife, therapeutischer Leiter der Klinik, bei der Vorstellung des Hauses im Sozialausschuss des Kreistages.

50 Beschäftigte in der Klinik

Demnach verfügt die Therapieeinrichtung am Fuße des Kyffhäusergebirges über 106 Betten, von denen derzeit 100 mit Patienten mit unterschiedlichen Indikationen belegt sind. Rund 50 Ärzte, Therapeuten, Schwestern und technisches Personal kümmern sich um die Patienten. So gehören neben der medizinischen Betreuung, Ergo- und Physiotherapie eine eigene Küche und eine Wäscherei zu der Fachklinik für Suchtkranke.

Demnach werden derzeit 24 Patienten mit Drogenproblemen therapiert. Die bleiben in der Regel 24 Wochen in der Einrichtung. Aber auch Alkoholabhängige, die zum Teil noch mit psychosomatischen Erkrankungen zu kämpfen haben, kommen für zwölf Wochen in das Haus oberhalb des Helmestausees in Kelbra. „Voraussetzung ist jedoch, dass sie trocken und clean sind“, sagte Schleife mit dem Hinweis auf die strenge Hausordnung. Für die Patienten sei die Therapie in der Klinik „der Einstieg in den Ausstieg“, sagte Schleife.

Probleme mit der Disziplin

Zudem verwies er darauf, dass es durchaus einige Probleme mit der Disziplin gebe. Insbesondere das Rauchverbot auf dem Gelände und im Haus würden oftmals missachtet. Dies führe mitunter dazu, dass Abflüsse in den Zimmern verstopft würden und zusätzliche Kosten entstünden. Gleichwohl müssen Patienten, die beim Rauchen ertappt werden, zehn Euro für einen sozialen Zweck spenden. Zudem gebe es Probleme mit der Bildung von Paaren, was sich störend auf die Therapie auswirke. Vor diesem Hintergrund würden mit den Patienten so genannte Paarverträge abgeschlossen. „Sexuelle Kontakte sind in der Klinik nicht erlaubt“, erläuterte der Chef-Therapeut.

Ferner lobte Schleife die guten Kontakte in die Region. So würden die Kinder der Patienten sowohl in der Kindereinrichtung als auch in der Schule gut aufgenommen.