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Sommerfest in Seeburg Sommerfest in Seeburg: Experimentelle Kunst in der Schlosskirche

09.06.2003, 18:04

Seeburg/MZ/usc. - Schloss Seeburg als Außenstelle der Händelfestspiele - die Idee hat etwas. Sie hat so viel, dass sie den Besitzer des Witwenturms, den Architekten Gerd Fuchs und auch den Kunstförderverein Schlosskirche Seeburg nicht mehr losließ.

Zuletzt, kurz vor der Eröffnung des musikalischen Sommerfestes auf dem Schloss, kamen den Veranstaltern zwar Zweifel, ob das Ganze nicht eine Nummer zu groß sei, aber da war der Leiter des Stadtsingechors Halle, Helmut Steger, überzeugt: "Das schaffen wir."

Das Programm war eine gewaltige Leistung für den kleinen Verein, ein siebenstündiges Programm auf die Beine zu stellen, das neben einem guten Dutzend Musikdarbietungen auch noch eine zweifache Ausstellungseröffnung umfasste.

Die Installationen und Fotostudien von Bernd Kammer und Hans-Hendrik Adler verwandelten die alte Schlosskirche Seeburg in eine experimentelle Galerie. Die illumierten Objekte von Hans-Hendrik Adler und auch die "art accents architecture" von Kammer setzen auf Verblüffungseffekte. Rote Herzen blinken auf einer olivfarbenen Bluse ("Neu-Anfang"), eine Glühbirne wird auf einem Elektrokocher aufgewärmt ("Gewärmte Liebe").

Wer sich lieber mit gegenständlichen Bildern befasst, konnte im Witwenturm die Ausstellung "Der Musiker und die Muse" von Mariana Lepadus, Theatermalerin und Ikonographin in Eisleben, thematisch passend zum Festival, bewundern. Einführende Worte hierzu sprach Gudrun Riedel. Schon während der Ausstellungseröffnung tönte Musik aus dem Freien herein, an vier Plätzen auf dem Schlossgelände gab es Darbietungen aus mehreren Jahrhunderten.

Der Stadtsingechor Halle, die Woodward Academy Festival Singers aus Atlanta / USA, der Kinder- und Jugendchor Esleben, der Kammerchor "Madrigal" Eisleben, Studenten des Instituts für Musikpädagogik der Martin-Luther-Universität und die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck waren im Garten vor dem Witwenturm, in den Arkaden vor der Schlosskirche, im Fliedergarten, auf der Terrasse vor dem alten Wehrturm und vor dem Rittersaal zu hören und zu sehen.

Bis zum Finale, einer gemeinsamen Aufführung von Händels "Acis und Galathea" am Abend, hatten die zahlreichen Besucher Gelegenheit, von Platz zu Platz zu spazieren, auch für Essen und Trinken war zu diesem Fest reichlich gesorgt.