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Schützenfest in Stangerode Schützenfest in Stangerode: Riesen-Rührei zum Fassrollen

Von Helga Langelüttich 01.08.2004, 16:17

Stangerode/MZ. - Am Freitag wurde beim Preiskegeln nicht nur um die Ehre, sondern auch um handfesten Lohn gekämpft. Enrico Hornung wurde nach mehrmaligem Stechen Sieger mit 22 Holz und stolzer Besitzer eines nagelneuen Werkzeugs.

Schon 9 Uhr weckte am Samstag der Spielmannszug die Langschläfer, denn 10 Uhr begann das Königsschießen. 11.50 Uhr stand fest, wer Schützenkönig der Schützengesellschaft Stangerode für 2004 wird: Mit dem 146. Schuss fiel der Adler - und zum vierten Male seit Gründung 1993 erhielt Gerald Adam die Königswürde.

Vereinsvorsitzende Karin Bloßfeld hatte mit dem zwölften Schuss den Apfel heruntergeholt, das Zepter holte Volker Büttner mit dem 37., die Krone fiel mit dem 56. Schuss durch Robert Amtmann, Gerda Amtmann schoss einen Flügel ab, den zweiten holte Edgar Frenzel mit dem 72. Schuss.

Jugendschützenkönig wurde Benjamin Holstein, der mit dem Luftgewehr 97 Ringe schaffte.

Pünktlich startete der Festumzug mit zwölf Schützenvereinen und den Spielmannszügen Alterode und Stangerode unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. Ältere Schützenbrüder wurden mit der Kutsche transportiert.

Der Nachmittag war den Jüngsten und den Ältesten der Gemeinde gewidmet: Bei musikalischer Begleitung durch die "Selketaler" schmeckte den Senioren Kaffee und Kuchen im Zelt, während sich die Kinder der Kindertagesstätte bei Spielen aus Omas Zeiten wie Sackhüpfen oder Eierlaufen schöne Preise holen konnten.

Es wurden dabei nicht nur die Sieger bedacht, sondern jeder erhielt ein Geschenk. Vom kostenlosen Karussellfahren, von den Schützen gespendet, machten die Kleinen gern Gebrauch.

Das Duo Musik Fabrik spielte am Abend zum Tanz, unterbrochen von Überraschungseinlagen: Der "Jung-Frauenklub" von Stangerode sorgte mit einem kleinen Programm für fröhliche Stimmung. Die Vereinsmitglieder sind zwischen acht und 60 Jahren und bereichern Dorffeste mit Playback-Songs und Tanzeinlagen. "Das Programm stellen wir bei unseren wöchentlichen Treffen gemeinsam zusammen,", erzählt Vereinsmitglied Martina Elster.

Am Sonntag hieß es für die Dorfbewohner wieder, früh aus den Federn zu kommen: 8 Uhr begann das traditionelle Eiersammeln fürs kalorienreiche Frühstück zum Frühschoppen: Zirka 2 200 Eier wurden zu Rührei verarbeitet und verspeist. Das war auch nötig, denn pünktlich 10 Uhr begann das Bierfassrollen, seit fünf Jahren Tradition in Stangerode, und diese "Sportart" verlangte ihren Teilnehmern alles ab. Jeweils zwei Teilnehmer rollten ein Fass über 850 Meter vom Dorfzentrum bis zum Festplatz durch enge Gassen, über eine Holzbrücke und durch eine Fluss-Furt. Die männlichen "Roller" hatten volle Fässer, Frauen leere zu bewegen. Dafür mussten die Teilnehmer gute Kondition haben. Diese seltene Sportart hatte sich Stangerode von Hoym abgeguckt, wie von Edgar Frenzel zu erfahren war. Auch hier galt: Jede Mühe wird belohnt, und so erhielt jeder Teilnehmer einen Preis. Danach schmeckte allen das vom Schützenkönig spendierte Freibier.