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Schule Schule: Jeder vierte Ranzen zu schwer

Von Anika Schidda 17.07.2012, 17:19

Grossleinungen/MZ. - Warum hat die Hexe einen Buckel? Lag es am zu schweren Schulranzen in der Schule für Zauberei? Mit dieser Frage wurde auch der Schulranzen-Check der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) in der Grundschule Großleinungen eingeleitet. Katrin Weber, Regionalleiterin der AOK und ihre Kollegin Caroline Görisch besuchten die 1. und 2. Klasse am Dienstag, um heraus zu finden, wie schwer die Schulranzen der Kinder sind und um sie zu informieren, wie man den Ranzen am besten trägt. Was die Wirbelsäule alles kann und wie belastbar sie wirklich ist, veranschaulichten sie mit einem Modell, das die Kinder auch selber untersuchen konnten.

Die Ranzen aller Kinder wurden richtig eingestellt, wobei zwei Kriterien beachtet wurden: Der Rucksack darf nicht zu weit unten sitzen. Faustregel ist: Man muss den Deckel des Ranzen sehen, wenn man sich umschaut. Weiterhin müssen die Tragegurte auf gleicher Höhe sein.

"Wenn man diese beiden Regeln beachtet", so Katrin Weber, "verbessert sich die Haltung schon deutlich." Aber natürlich gehe es nicht nur darum, wie man den Rucksack auf hat, sondern auch was im Rucksack steckt. Mit Hilfe einer Waage wurden das Gewicht jedes Kindes und seines Ranzens ermittelt, um so heraus zu finden, ob die Kinder tatsächlich zu viel zu tragen haben.

Eine von Experten erarbeitete Tabelle gibt Aufschluss: Wenn das Kind beispielsweise 28 Kilogramm wiegt, so darf das Gewicht des Ranzens zwischen 2,8 und 3,4 Kilogramm liegen. Ein Kind, das 40 Kilogramm auf die Waage bringt, sollte auf dem Rücken zwischen i vier und sechs Kilogramm tragen, nicht mehr. Ansonsten wird es kritisch für die Wirbelsäule. Das Ergebnis des Tests in Großleinungen: 25 Prozent der Kinder waren am Dienstag mit einem zu schweren Ranzen in der Schule.

Ein paar Beispiele: Die kleine Jenny, sie wiegt 25 Kilogramm, buckelt einen 4,9 Kilogramm schweren Ranzen. Das sind 1,1 Kilogramm zu viel. Bei Felix sind es sogar 1,8 Kilogramm zu viel, ähnlich wie bei Richard, dessen Ranzen mindestens 1,7 Kilogramm leichter sein müsste. Was also tun? Eine Frage, die offenbar schwierig zu beantworten ist, denn die Ranzenkontrolle ergab auch: In den allermeisten Ranzen steckte kaum etwas, das die Kinder an diesem Schultag nicht benötigen.

Einmal pro Jahr wird der Check in einer Grundschule durchgeführt und auch auf Anfrage kommen die Schulranzen-Prüfer. Katrin Weber gibt den Tipp, dass die Eltern trotzdem immer ein waches Auge auf und vor allem in den Ranzen ihrer Kinder haben sollen. Denn schließlich soll es niemand wie der buckeligen Hexe ergehen, aber die Großleinunger gehen auch nicht auf eine Zauberschule.