Schnee-Idylle unterm Josephskreuz
STOLBERG/MZ. - Zum 15. Mal luden sie zum Winterfest am Fuße des eisernen Doppelkreuzes ein.So herrschte bei idealem Winterwetter am Sonntag den ganzen Tag über Hochbetrieb beim traditionellen Volksfest im Schnee.
Meterhohe Schneeberge luden hier Kinder und manche Erwachsenen zu Kletter- und Rutschpartien oder Schneeballschlachten ein. Aber natürlich gab es auch wieder das bunte Programm. Wer von den vielen hundert Wanderlustigen schon am Vormittag auf den Berg kam, erlebte die Jagdhornbläser und den Männerchor der Auerbergsänger. Letzterer wünscht sich nach wie vor Verstärkung in seinen Reihen. Vielleicht gefiel ja dem einen oder anderen sangesfreudigen Herrn im Publikum das Programm, so dass er demnächst selbst mitsingen möchte. Die aktiven Chormitglieder scheuen jedenfalls keine weiten Wege, wie man an Günther Kolbe aus Sangerhausen sieht.
Am Nachmittag sorgte der Schwendaer Karneval Club (SKC) für närrische Unterhaltung. Er präsentierte Beiträge aus seinem aktuellen Programm. Für Victoria (6) und Vincent (4) Faber aus Gerbstedt war es schon eine große Freude, im Schnee zu toben. "Bei uns taut der Schnee weg", sagte Victoria, sichtlich traurig darüber. Oma Sigrid hatte zwar in diesem Jahr schon genug mit Schnee zu tun, da sie bei der Gemeinde arbeitet und die Winterprobleme hautnah erlebt hat. "Aber heute sind wir hier, um die schönen Seiten des Winters zu erleben", sagte sie.
Der Aufenthalt an der frischen Luft machte natürlich ganz schön hungrig. Aber für die Verpflegung hatte nicht nur der Gastwirt Dieter Hohmann vorgesorgt. Viele Besucher verwöhnten sich mit frischen Kreppelchen oder mit Knüppelbrot, das über dem Lagerfeuer gebacken wurde. Kilian Jost und Jonas Jander gehörten zu den 34 Kindern, die zurzeit im Feriendorf "Forsthaus Auerberg" weilen. Sie bewiesen eine gute Kondition beim Langstreckenlauf auf dem Tandemskier. Auch der Rückweg war für viele kleine Besucher außergewöhnlich: Da wurde nämlich gerodelt. Und so mancher Erwachsene fühlte sich auch in die Kindheit zurückversetzt und rodelte mit Karacho den Berg hinunter. Im bunten Treiben war auch Stolbergs Bürgermeister Ulrich Franke (FDP) dabei und fotografierte viel. "Vielleicht ist es eine letzte Erinnerung an das Winterfest hier oben", meinte er. "Was im nächsten Jahr wird, weiß ja keiner", sagte er vor dem Hintergrund der durch das Land vorgesehenen Zwangszuordnung zur Einheitsgemeinde Südharz.