Sangerhausen Sangerhausen: Wahlheimat Kreuzberg
Sangerhausen/MZ. - Nach dem Abi 1998 studierte die blonde junge Frau erst einmal Biologie in Potsdam und bemerkte schnell, dass die "Lehre vom Leben" ihr Ding nicht ist. Martina Hoffmann zog es zur Kunst. Und so machte sich die Sangerhäuserin auf den künstlerischen Weg. Bauhaus Weimar, Kindertheater in Leipzig, Ausbildung zur Mediengestalterin in Berlin, Studium Kommunikationsdesign. Stationen im Zeitraffer. Seit 2003 arbeitet die junge Künstlerin freischaffend. Und das mit Erfolg.
Die Referenzliste ist lang. Sie reicht vom Luxbooks Verlag Wiesbaden über Ferrero Frankfurt, Schering, Uni Potsdam bis zur Volksbühne Berlin. Einen Namen hat sich Martina Hoffmann längst mit ihren Kinderkalendern für Mädchen und Jungen mit liebreizenden Illustrationen gemacht.
Der Name Hoffmann steht aber auch für künstlerische Vielfalt. So die Geschichte in Bildern zu "Lotta und der Zauber in der Nacht". Eine Adaption ihres gleichnamigen Animationsfilms. Oder die Grafiken zu "Der Pyjamaist". Hier hat sie ein Prosagedicht des US-amerikanischen Lyrikers Matthew Lapruder mit feinem Strich illustriert. Gekonnt ins Bild gesetzt hat Martina Hoffmann auch die Kurzgeschichte "Die Höhlenforscher" von Thomas Benkard. Kinospots für die Frankfurter Musiktage, Musikvideos für die englische Band "The Chap", Postkartenserien zu den unterschiedlichsten Themen, Kinderzimmerbilder. Eine künstlerische Bandbreite, die beeindruckt. Martina Hoffmanns Herz schlägt noch immer für Sangerhausen. Da gibt es noch enge familiäre Bindungen und die Freundschaft zu Anke Poschmann. Beide trafen sich bereits im Kindergarten, saßen nebeneinander auf der Schulbank und - wie sich auch noch herausstellte - erblickten im gleichen Kreißsaal im Sangerhäuser Krankenhaus das Licht der Welt.
"Eine richtige Mädchenfreundschaft", lächelt Martina Hoffmann. Poschmann? Ja Poschmann. Anke ist zufällig die Tochter des aktuellen Oberbürgermeisters. Und da gibt es auch schon Ideen, wie Sangerhausen die Kunst "ihrer Tochter" nutzen könne. Zum Kobermännchenfest werden bereits Arbeiten von Martina Hoffmann in Sangerhausen zu sehen sein. Und: es wird über Ideen gesprochen. Könnte man sich einen Kalender über die Rosenstadt vorstellen? Das sind alles noch Visionen. Noch ist nichts spruchreif, wünschenswert wäre es - sagen beide, Ralf Poschmann und Martina Hoffmann. Die findet es übrigens gut, dass es den Malwettbewerb der Volksbank noch gibt. Dort hatte sie als Schülerin einmal teilgenommen, erinnert sie sich. Einen Preis gab’s offenbar nicht, vielleicht machte es Lust auf mehr.