Sangerhausen Sangerhausen: Schwieriges Rätsel
Sangerhausen/MZ. - Das Fotomotiv der vergangenen Woche hatte es in sich: Die Unterführung in der Sangerhäuser Teichstraße, die Achim Duttke im Bild festgehalten hatte, erkannten diesmal nicht alle Rätselfreunde. Aber so oft gelangt man ja auch nicht zu diesem versteckt gelegenen Punkt in der Stadt Sangerhausen.
Horst Ramm aus Riestedt schrieb: "Wenn man durch diesen Tunnel hindurch sieht, sieht man eine Schrebergartenanlage. Der kleine Tunnel befindet sich am Ende der Teichstraße in Sangerhausen, und die Eisenbahnlinie darüber führt nach Erfurt. Wie man auf dem Bild gut erkennen kann, ist der Tunnel mit Bruchsteinen gebaut." Seiner Meinung nach müsse dieses Fleckchen Erde etwas mehr gepflegt werden, denn dort entlang sind oft Spaziergänger unterwegs Die Teichstraße, so Horst Ramm, sei nach dem ehemaligen Bahnteich benannt worden. "Wo sich heute die Schrebergartenanlage befindet, war der so genannte Bahnteich. 1880 wurde dann eine Badeanstalt eröffnet, die bis 1930 bestand. Später wurde der Bahnteichen zugeschüttet. Der Bau der Sangerhausen-Erfurter-Eisenbahn ging nur langsam voran. Doch fuhren auf der Linie seit April 1880 zwei Güterzüge und seit März 1881 vier Personenzüge täglich. Diese jedoch nur zwischen Artern und Sangerhausen. Am 24. Oktober 1881 wurde die gesamte Bahnstrecke fertig und für Güterverkehr und Personenzüge eröffnet", schrieb Herr Ramm.
Den Badeteich erwähnte auch Walter Strauch in seinem Schreiben. "Er war entstanden durch den Erdaushub, den man zum Bau des Bahndammes der Strecke Sangerhausen-Erfurt im Jahr 1878 benötigte", schrieb Herr Strauch. Der Tunnel auf dem Foto sei der nördlichste von vier Tunneln bis zur Hauptstraße. "Ihm folgt der Tunnel für den Pfingstgraben. Da der Pfingstgraben ungeklärte Abwässer aus der Stadt führte, hatte man ein zeitentsprechendes, kleines Klärwerk gleich am Bahndamm gebaut", wusste Herr Strauch. "Nach der groben Klärung floss das Wasser, wenn welches im Graben war, direkt in die Gonna. Der nächste Tunneldurchlass ist für die Gonna. Sie fließt Richtung Westen, und nimmt, bevor sie südlich abbiegt, den Segen-Gottes-Stollen mit seinen 6,5 Kubikmeter Wasser auf. Der letzte Durchlass ist dann der des Mühlgrabens. Dieser speist dann als letzte Mühle die Hüttenmühle. Der Mühlgraben speist die Hüttenmühle. Nach dem Verlassen der Mühle fließt das Wasser im Graben unter der Straße hindurch, um dann südlich an der Brücke in das angestammte Bett zu gelangen. Die ehemalige Stollenmühle an der Landstraße wird von der Gonna direkt gespeist. Schon lange, bevor der Bahndamm gebaut wurde, waren die Wasserläufe schon da und prägten das Landschaftsbild vor den Toren der Stadt."
Auf Tunnelsuche ging auch Käte Moritz . Sie startete gleich am Samstag nach der Veröffentlichung mit ihrem Fahrrad, denn sie hatte eine Idee, wo sie das Rätselmotiv finden könnte, denn mehrmals die Woche sei sie in Richtung Friedhof unterwegs von der Kyffhäuserstraße aus in die Straße Eisenhüttendrift. Und schon war sie auch fast da. Auch sie erinnerte an die Geschichte des Eisenbahnbaus in Sangerhausen und beschrieb, dass es einige, ähnliche Unterführungen in Sangerhausen gibt. Sie sei vor allem im Herbst oft am Bahndamm, um dort Obst zu ernten, schrieb sie. "Ich hole zum Beispiel Holunder und Pflaumen, was ich dann zu Gelee und Saft verarbeite. Ab und an pflücke ich auch einen schönen Feldstrauß. Eine sehr schöne Ecke von Sangerhausen."
Richtig lagen mit ihrem Tipp: Günter Burghardt, Karin Tobihn, Hans-Joachim Kuhnt, Angela von Trebra, Wolfgang Fricke, Michael Krüger, Else Balla, Ronald Unger, Lutz Reinboth, Rainald Klette, Uta Probst, Nico Oklitz, Christa Brötzmann, Detlef Kuhn, Sabine Schmidt, Christa Schulze, Ursula Harnisch, Helga Ehrhardt, Horst Kundlatsch und Diana Finke .
Über den Gewinn von 15 Euro darf sich in dieser Woche Irmhild Gothe freuen. Sie kann sich den Gewinn in der MZ-Lokalredaktion abholen.
Wo entstand das neue Rätselfoto? Und welches Objekt lichtete Walter Strauch da eigentlich ab? Wir freuen uns auf ihre Lösungsvorschläge. Und natürlich gilt wie immer, wenn Sie etwas zu dem Fotomotiv zu sagen wissen - aus Chroniken oder dem eigenen Fundus und eigenem Erleben - dann lassen Sie es uns doch bitte wissen. Einsendeschluss ist der kommende Mittwoch, 18. Januar.
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