Restaurant "George" schließt Sangerhausen: Pächter vom "George" ziehen in den Südharz nach Wickerode

Wickerode - Es war fast ein Jahrzehnt eine der ersten Adressen in der Gastronomieszene der Region. Doch jetzt bleibt die Küche im Restaurant „George“ in Sangerhausen erst einmal kalt und die Pforten zum Restaurant geschlossen. Dafür geht es an anderer Stelle weiter. Denn das zehnköpfige Team um die bisherigen Pächter Marko Naumann und Katja Ackermann sind ins 15 Kilometer entfernte Wickerode, einem Ortsteil der Gemeinde Südharz, gewechselt, um sich im Hotel „Fünf Linden“ eine neue Existenz aufzubauen.
Restaurant „George“: Pächter suchen neue Herausforderung
„Wir haben noch einmal eine neue Herausforderung gesucht“, begründet Ex-George-Geschäftsführer Naumann die Entscheidung und wirft seiner Lebenspartnerin Katja Ackermann einen Blick zu. Schließlich sind der gelernte Koch und die ausgebildete Hotelfachfrau schon ein ganzes Stück eines gemeinsamen Weges gegangen.
Denn die beiden stammen aus Leipzig, wo sie sich bei der Arbeit kennengelernt haben. Doch ein Freund hatte zufällig das leerstehenden Restaurant in der Berg- und Rosenstadt entdeckt und davon erzählt. „Da haben wir nicht lange gezögert“, berichtet Naumann vom Umzug aus der Sachsenmetropole in den Südharz.
Ein Schritt, den die beiden nicht bereut haben, wie sie versichern. Aber als Pächter einer Gaststätte sei man auch in gewisse Zwänge gepresst worden, Spielraum für neue Ideen habe es nicht gegeben.
Landhotel in Wickerode stand zum Verkauf
Angesichts dessen sei das Angebot von Armin Loos und dessen Partnerin Petra Töpfer, das Landhotel in Wickerode zu verkaufen, eine Chance für die weitere Lebensplanung gewesen. Zumal die beiden Pärchen sich seit Jahren kennen. „Da hat der eine dem anderen geholfen“, erzählt Katja Ackermann von dem freundschaftlichen Verhältnis der beiden Paare.
Darauf und vor allem auf die jahrzehntelange Erfahrung der einstigen Hotelbesitzer baut der 46-jährige Naumann. So wollen Loos und Töpfer den neuen Chefs des Landhotels weiter mit Rat und Tat zu Seite stehen. Schließlich hat der heute 61-jährige Loos das Haus mit seinen 30 Zimmern und knapp 60 Betten rund 18 Jahre geführt und zu dem gemacht, was es heute ist.
Denn das Hotel am Rand des Harzes war in den vergangenen Jahren vor allem unter Motorradtouristen ein beliebter Anlaufpunkt. Aber auch in der Region hatte sich das „Fünf Linden“ wegen seiner Küche einen Namen gemacht. Doch der Fachkräftemangel zwang Hotelier Loos in jüngster Zeit immer öfter dazu, das Restaurant nur noch eingeschränkt zu betreiben.
Personal kommt mit von Sangerhausen nach Wickerode
Insofern ist es für Naumann ein Glücksfall, dass das Personal des „George“ mit in den Südharz kommt. Zusammen mit dem Hotelpersonal soll der Neustart gelingen. „Wir werden natürlich auch wieder Familienfeiern ausrichten und hoffen darauf, dass uns unsere Stammgäste die Treue halten“, sagt Naumann.
Und so will er das rund 80 Plätze zählende Restaurant und im Sommer die Terrasse wieder öffnen. „Jetzt freuen wir uns erst einmal auf die neue Herausforderung und schauen, ob wir für den Sommer gut gerüstet sind“, sagt der neue Besitzer und Geschäftsführer des Landhotels „Fünf Linden“ in Wickerode. (mz)