Sangerhausen Sangerhausen: Ordnungsamt auf den Spuren «unversteuerter» Vierbeiner
SANGERHAUSEN/MZ. - Nach den der Mitteldeutschen Zeitung vorliegenden Unterlagen sind insgesamt nur drei solcher Hunde gemeldet. "Diese Zahl stimmt so nicht mehr", so Udo Michael, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus. "Es sind aktuell 16 gefährliche Hunde."
Michael gibt gegenüber der MZ unumwunden zu, dass die Dunkelziffer höher sei, es aber utopisch sei zu glauben, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes all diese Tiere ausfindig machen könnten. "Es wird jetzt aber verstärkt Kontrollen geben", so Michael, der auch sicher ist, dass dabei Tiere ausgemacht werden, die nicht angemeldet sind. Wer erwischt werde, müsse mit einem Bußgeld rechnen. Das treffe nicht nur auf die gefährlichen Hunde zu.
Laut Michael gibt es klare Regeln zur Einstufung der Tiere. Zunächst gibt es jene Rassen, die auf der Liste der gefährlichen Hunde stehen. Und dann gibt es jene Tiere, bei denen die Gefährlichkeit erst festgestellt werden muss. "Dafür muss es allerdings einen Anlass geben, der bei uns angezeigt wird", so Michael. Dann allerdings müsse eine Maschinerie in Gang gesetzt werden, die bis zum Wesenstest gehe und dem Hundebesitzer viel Geld kosten kann.
"Jeder, der sich einen Hund anschaffen möchte, ist gut beraten, sich vorher zu informieren. Das kann er auch gern bei unseren Mitarbeitern im Rathaus tun, die auch Auskunft über die Kosten, die entstehen, geben können", so der Fachbereichsleiter.
Auch die für die Stadt Sangerhausen neu festgelegte Hundesteuer für so genannte Ersthunde treibt viele MZ-Leser um. Die Steuer sei viel zu hoch - diese Reaktion kommt vor allem aus den Ortsteilen, wo die Hundesteuer bislang durchweg geringer war als sie es künftig ist. So hatte der Morunger Richard Rennecke Verständnis für die Vereinheitlichung der Satzung geäußert, nicht aber dafür, dass dies gleich wieder mit Steuererhöhungen einhergehe. Da gehen die Meinungen zwischen den Hundebesitzern und der Verwaltung offenbar gravierend auseinander. Wie Udo Michael dazu gegenüber der MZ äußerte, hätte man aus Sicht des Ordnungsamtes im Steuersatz noch deutlich höher gehen können. Dafür habe es allerdings im Stadtrat, der die neue Satzung beschlossen hat, keine Mehrheit gegeben. Diskutiert worden sei es allerdings.