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Sangerhausen Sangerhausen: Kranich "Karl" muss eingeschläfert werden

Von FRank Schedwill 02.11.2015, 12:15
Kranich Karl
Kranich Karl Maik Schumann Lizenz

Sangerhausen - Der von Tierfreunden in Kelbra gerettete Kranich muss höchstwahrscheinlich eingeschläfert werden. Seine Verletzungen sind doch stärker als gedacht. „Karl hat sich vermutlich eine Art Oberschenkelhalsbruch zugezogen“, sagte der Sangerhäuser Falkner Jürgen Ermisch, der mit seinem Freund, dem Hobby-Ornithologen Enrico Eckardt den Vogel betreut.

Karl könne deshalb nicht aufstehen. Die Bruchstelle lasse sich leider auch nicht schienen. Ermisch hat noch einmal Rücksprache mit dem Kranich-Informationszentrum in Mohrdorf (Mecklenburg-Vorpommern) gehalten. Der dortige Chef habe ihm geraten, Karl aufgrund der schweren Verletzungen einschläfern zu lassen. „Das ist zwar traurig, für das Tier aber die beste Lösung“, sagte der Falkner. Es habe ja keinen Sinn, wenn sich der Wildvogel weiter quäle. Ein Tierarzt soll Karl nun einschläfern, sobald die Genehmigung der Kreisnaturschutzbehörde dafür vorliege.

Von Anwohnern in Kelbra entdeckt

Der Kranich ist Mittwoch vergangener Woche von Anwohnern des Kelbraer Kirchtals entdeckt worden. Er war vermutlich im Nebel gegen eine große Pappel geflogen, abgestürzt und hatte sich dann in einem Maschendrahtzaun verfangen. Er war dann nach Sangerhausen geholt worden, wo er in einer Voliere aufgepäppelt und gesund gepflegt werden sollte.

Am Kelbraer Stausee machen derzeit Tausende der majestätischen Vögel Rast, bevor sie in ihre Winterquartiere nach Frankreich, Spanien oder Nordafrika weiter fliegen. (mz)

Jürgen Ermisch beim Einfangen des Kranichs in Kelbra. Karl wurde dann in eine Decke gewickelt und nach Sangerhausen gebracht.
Jürgen Ermisch beim Einfangen des Kranichs in Kelbra. Karl wurde dann in eine Decke gewickelt und nach Sangerhausen gebracht.
Maik Schumann Lizenz